Auswärtssieg Nummer acht macht alles klar – Regensburger Nachrichten

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Im Auswärtsspiel gegen Herrenberg gewannen die Bunkerdamen mit 33:27. Auch der achte Auslandserfolg macht einen Blick auf die Tabelle erfreulich.

Sonntagsspiele sind bei Handballern nicht sehr beliebt – vor allem bei so tollem Frühlingswetter. Nach dem 33:27 (17:14)-Auswärtssieg bei der SG H2KU Herrenberg strahlte der Zweitligist des ESV 1927 Regensburg im strahlenden Sonnenschein. Der achte Auswärtssieg des Aufsteigers bedeutete für die Bunkerladies nicht nur Platz fünf im 16er-Feld, sondern vor allem den sicheren Klassenerhalt – und das bereits acht Spiele vor Saisonende.

Höchste Konzentration im gesamten Kader

Die Regensburgerinnen waren mit einem fast vollen Kader und dem gebührenden Respekt vor der Aufgabe nach Schwaben gereist, hatten sie doch schon im Hinspiel mit den erfahrenen Gegnerinnen zu kämpfen. Auch im Rückspiel konnte sich Herrenberg mit Spielern des Bundesligisten und Kooperationspartners TuS Metzingen verstärken. Die ungarische WM-Teilnehmerin Anna Albek stand wegen Schulterproblemen nicht im Kader, dafür waren Rechtsaußen Britta van der Baan und Nachwuchstalent Rebecca Rott dabei.

Zwischenführung – Drachsler muss gehen

Der Schritt von ESV-Trainer Csaba Szücs, von Anfang an auf den großen Innenblock bestehend aus Julia Drachsler und Nicole Lederer zu setzen, zahlte sich sofort aus. Zwei frühe Blocks sorgten dafür, dass sich die Gastgeber im weiteren Spielverlauf nicht oft an einen Wurf aus der zweiten Reihe wagten. Die Ballgewinne wurden in eine 3:0-Führung umgewandelt. In der Folge erhielten die Gäste zwei schöne Flügelschläge für die Kreisdurchquerung, zudem gingen im Tempospiel zwei Bälle verloren. Neben dem Ausgleich musste der ESV auch das Ausscheiden von Kreisspieler Drachsler mit einer Fußverletzung hinnehmen. Das gelang ihnen und die 17:14-Führung zur Pause war angesichts des Feldvorsprungs ein, zwei Tore zu klein.

Ausgleich nach der Pause

Die zu knappe Führung sollte sich nach Wiederanpfiff rächen, denn nach einem verzogenen Konter und einem Pfostentreffer konnte Herrenberg in der 36. Minute ausgleichen. Der Aufsteiger aus der Oberpfalz hat in dieser Saison bereits mehrfach bewiesen, dass er schwer zu erschüttern ist und über viel Selbstbewusstsein gepaart mit individueller Klasse verfügt. Jetzt übernahmen Franzi Peter und Amelie Bayerl: Entweder sie trafen selbst oder sie fanden Sara Mustafic, die ebenfalls gut spielte, am Kreis. Das Spiel war kein Spiel für die Torhüter, aber der ESV gewann mit seiner engagierten Defensivarbeit im Spielverlauf mehr als ein Dutzend Bälle mit Blocks, offensiven Fouls und Steals. „Königin der Balldiebe“ war Amelie Bayerl, die mehrere Bälle antizipierte und damit den SG-Angreifern die Luft aus den Segeln nahm. Wären da nicht ein paar Bälle gewesen, die bereits aus dem Rückraum geblockt worden waren und durch Pech direkt bei SG-Rotationsspielerin Aylin Bok gelandet waren, hätte die defensive Bilanz noch sensationeller ausfallen können.

Entscheidung aufgrund hoher Trefferquote

Im Umschaltspiel überzeugte Franzi Höppe mit drei fehlerfreien Toren in drei Würfen. Die Siebenmeterquote der „Bunkerladies“ lag erneut bei hundert Prozent, ebenso wie das Gesamtergebnis von Linkshänder Peter, der in zehn Versuchen zehn Tore erzielte. „Insgesamt war unsere Trefferquote sehr gut und die von Franzi Peter für eine Rückraumspielerin fast schon außerirdisch“, freute sich der sportliche Geschäftsführer Robert Torunsky. Zwei Totschläger von Peter und Nicole Schiegerl innerhalb von 64 Sekunden, rund zwölf Minuten vor Schluss, sorgten für zusätzliche Sicherheit zum 26:22. Die Bunkerdamen waren von dem Spiel begeistert und Amelie Bayerl beeindruckte die Hausherren mit No-Look-Assists, Goals und Steals so nachhaltig, dass sie zur „Spielerin des Spiels“ gewählt wurde. der siebte Feldspieler konnte das Spiel nicht mehr drehen. Am Ende gewann Regensburg verdient mit 33:27.

Sücs mehr als zufrieden

„Das war heute eine tolle Mannschaftsleistung“, freute sich ESV-Trainer Csaba Szücs über die Vorstellung seiner Mannschaft, bei der auch die zweite Reihe auf ganzer Linie überzeugt hatte. „Die Mädels sind einfach sehr erfolgshungrig und arbeiten im Training darauf hin. Für diese hohe Motivation muss man ihnen einfach ein großes Kompliment machen.“ Erwähnenswert ist auf jeden Fall, dass die Bunkerladies mit ihrem Erfolg auch die letzten rechnerischen Zweifel am Klassenerhalt ausgeräumt haben. Der drittletzte Wuppertaler, der bisher vier Siege auf dem Konto hat, kann Regensburg auch mit neun Erfolgen in Folge nicht mehr einholen. Damit hat der ESV 1927 erstmals in der 92-jährigen Geschichte der Abteilung den Klassenerhalt in der zweiten Liga geschafft – und das bereits acht Spiele vor Schluss! „Das hätte ich vor dem Saisonstart in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet. Ich kann vor dieser Leistung nur meinen Hut vor der Mannschaft und den Trainern ziehen“, lobte Ressortleiter Dieter Müller, der traditionell einer der Ersten war um dem Team am Ende des Spiels zu gratulieren.

Die Aufstellung des ESV 1927 Regensburg:

Ziel: Natalia Krupa, Nora Mestyán

Bereich: Franziska Peter 10/3, Amelie Bayerl 5, Sara Mustafic 4, Johanna Brennauer 4/1, Franziska Höppe, Nicole Schiegerl je 3, Nicole Lederer 2, Julia Drachsler, Diana Stefan je 1 sowie Anna Fuhrmann, Carina Vetter und Sophia Peter (ne ).


Hans Christian Wagner / RNRed