Stuttgart/Pforzheim. Betreiber von Corona-Testzentren in Baden-Württemberg müssen sich künftig auf häufigere Kontrollen einstellen. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, dass das Land zeitnah wieder einen externen Dienstleister beauftragen werde, um die lokalen Behörden bei dieser Aufgabe zu unterstützen. Die Kontrollen würden unangemeldet in allen Städten und Landkreisen im Südwesten stattfinden.
Erst vor wenigen Wochen berichtete die PZ über die teils katastrophale Arbeitsweise von Corona-Testzentren in Pforzheim und im Enzkreis, die daraufhin ins Visier der Behörden geraten seien. Damals berichtete Jürgen Hörstmann, Sprecher des Landratsamtes, dass im Zuge von Kontrollen mehrere Anbieter Mängel beklagten und in einem Fall sogar eine Teststelle dauerhaft geschlossen wurde.
Dr. Brigitte Joggerst, Leiterin des Gesundheitsamtes, hatte damals davor gewarnt, dass das Virus leichtes Spiel mit „unhygienischen Abstrichstellen“ habe. Im Enzkreis sind derzeit rund 40 Teststandorte gelistet; im Herzen von Pforzheim dürften es etwa genauso viele sein.
Hygieneanforderungen und Umsetzung im Fokus
„Wir erhalten derzeit vermehrt Beschwerden von Bürgern, dass Tests nicht korrekt durchgeführt werden“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) in Stuttgart. Die Teststandorte im Land werden daher noch einmal genauer unter die Lupe genommen. Bereits im August vergangenen Jahres wurden bei umfangreichen Kontrollen vereinzelte Mängel festgestellt, insgesamt war das Ergebnis aber zufriedenstellend.
Das Hauptaugenmerk der jetzt in Baden-Württemberg angekündigten Kontrollen soll auf der korrekten Einhaltung der Hygieneauflagen und der Durchführung der Tests liegen.
Aber auch der ordnungsgemäße Umgang mit personenbezogenen Daten werde sorgfältig geprüft, hieß es. Im Januar 2022 haben rund 4.000 Teststellen in Baden-Württemberg sogenannte Bürgertests abgerechnet.
