Besonders kritischer Moment
Lesekompetenz – flüssiges und sinnvolles Lesen – wird zentral in der Grundschule erworben. Sie gilt als Schlüsselqualifikation für den Bildungsweg. „Die Ergebnisse sind alarmierend“, heißt es in der Studie. Die vierten Klassen sind wegen des bevorstehenden Wechsels in weiterführende Schulen eine besonders kritische Zeit.
Nach häufigem Wechsel zwischen Fern- und Präsenzunterricht und Unterrichtsausfällen stellte das Forschungsteam bei den Viertklässlern in allen Gruppen Leistungseinbrüche auf breiter Front fest. Entsprechend sank der Anteil starker und sehr starker Leser von 44 Prozent (2016) auf 37 Prozent. 28 Prozent können nur schlecht oder sehr schlecht lesen – fünf Jahre zuvor waren es mit 22 Prozent deutlich weniger.
Mädchen treten vor Jungen auf
Im Durchschnitt lesen Mädchen weiterhin besser als Jungen. Die negativen Auswirkungen der Pandemie seien in beiden Fällen etwa gleich gewesen, hieß es. Der bereits deutliche Unterschied zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund wurde tendenziell noch größer. Und Viertklässler mit ungünstigen Lernbedingungen – kein eigener Schreibtisch, kein verlässliches Internet – verlieren den Angaben zufolge noch mehr als Kinder mit günstigen Bedingungen.