Börsenticker: DAX fällt zum Wochenschluss

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Börsenticker: DAX fällt zum Wochenschluss

22:05 Uhr – Die Wall Street holt auf

Die Wall Street erlebte zu Beginn der neuen Woche eine wahre Achterbahnfahrt. Die New Yorker Börsen folgten zunächst den sehr schwachen Vorgaben aus Europa. Zeitweise fiel der Dow Jones um fast 1.000 Punkte oder mehr als 3 Prozent, bis sich der Trend im späten Handel umkehrte. Am Ende verzeichnete der Dow ein kleines Plus. Auch der technologieorientierte Index Nasdaq holte nach zwischenzeitlichen massiven Verlusten wieder auf. Am Ende wurde auch ein Plus geschrieben. Händler begründeten die wilden Kurssprünge mit der Nervosität des Marktes. Am Mittwoch wird die US-Notenbank ihre nächste geldpolitische Entscheidung bekannt geben und die möglichen Szenarien an den Finanzmärkten diskutieren.

20:50 Uhr – Lufthansa und MSC wollen Mehrheit bei ITA

Die Container- und Kreuzfahrtreederei MSC erwägt gemeinsam mit Lufthansa die Übernahme der Mehrheit an Alitalias Nachfolger ITA Airways. Beide Unternehmen haben heute offiziell ihr Interesse bekundet, teilte ITA am Abend mit. Laut MSC wurden die Pläne der italienischen Regierung als ITA-Eigentümer vorgelegt. Der italienische Staat soll daher als Minderheitsaktionär an der Airline beteiligt bleiben. Ein Lufthansa-Sprecher bestätigte am Abend die – Zitat – kommerzielle Partnerschaft mit MSC und den ITA-Informationen. MSC und Lufthansa benötigen daher 90 Arbeitstage für exklusive Gespräche über einen möglichen Deal.

19.55 Uhr – Insolvenz der München Green City AG

Das Münchner Unternehmen Green City AG ist pleite. Wie am Nachmittag bekannt wurde, wurde heute der entsprechende Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht gestellt. Dieser Schritt kommt nicht überraschend. Bereits im Dezember war bekannt geworden, dass das Unternehmen in Schwierigkeiten steckt. Laut verschiedenen Quellen brennt nun ein Millionenbetrag, den Green City von Investoren eingesammelt hatte. Das Unternehmen hatte sich auf Solar- und Windkraftparks spezialisiert. Nicht zuletzt wegen Projektverzögerungen geriet das Unternehmen in Schwierigkeiten. Mögliche Sanierungsschritte liegen nun in den Händen eines vorläufigen Insolvenzverwalters.

17.40 Uhr – DAX schließt 3,8 Prozent im Minus

Die deutschen Börsen erlebten einen sehr schwachen Wochenstart. Der DAX fiel zeitweise unter die 15.000-Punkte-Marke, konnte diese Marke am Ende aber knapp halten. Insgesamt fiel der Index um 3,8 Prozent auf 15.011 Punkte. Größte Verlierer waren die Aktien der Essenslieferdienste Delivery Hero und HelloFresh, die um 7 bis 8 Prozent nachgaben. Der Euro wird bei 1,1310 $ gehandelt.

16:00 Uhr – Die Kurse fallen weiter aus

Jetzt gibt auch die Wall Street nach. Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn ist der Dow Jones um zwei Prozent im Minus. Der Nasdaq-Index verliert 2,5 Prozent. Insgesamt drückt auch die am Mittwoch anstehende Zinsentscheidung der Fed auf die Stimmung an den US-Börsen. Laut Händlern ist eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte im März bereits vollständig eingepreist, sowie drei weitere Zinserhöhungen bis zum Jahresende. Einige befürchten jedoch weitere Zinserhöhungen. In Deutschland ist der DAX bereits um 4 Prozent eingebrochen, M-DAX und TecDAX verlieren 5 Prozent.

14.10 Uhr – Die deutsche Industrie macht sich Sorgen um China

Die deutsche Industrie befürchtet, dass die Verbreitung von Omikron in China schwerwiegende Folgen für heimische Unternehmen haben könnte. Sollte die Virusvariante auch in China schneller und einfacher übertragen werden, könnte dies laut dem heute veröffentlichten „Global Growth Outlook“ des Bundesverbandes der Deutschen Industrie erneut zu einem Engpass für globale Lieferketten führen. Der Verband warnte auch davor, dass zusätzliche Engpässe wahrscheinlich mit höheren Preisen einhergehen würden, was sich weiter auf die Inflation auswirken würde.

13:45 Uhr – Heftiger Rückschlag bei Teamviewer

Eigentlich sah es in letzter Zeit ziemlich gut aus für den Softwarehersteller. In den vergangenen Wochen hat sich der Kurs deutlich von den starken Kursverlusten des vergangenen Jahres erholt. Zum Aufwärtstrend trugen auch adäquate Geschäftszahlen bei. Und viele Anleger hatten bereits das Gefühl, dass der Softwarekonzern nun an den Börsen das Tal überschritten hat. Doch heute scheint von dieser Hoffnung nur noch wenig übrig zu sein. Das liegt sicherlich an der allgemein schlechten Stimmung, da die Aktien, die sich zuletzt gut entwickelt haben, als erste verkauft werden. Und dann haben alle an den Börsen Angst vor einer großen Zinserhöhung in den USA – die Fed wird dort am Mittwoch ihre Entscheidung bekannt geben. Und höhere Zinsen treffen oft gerade jüngere Tech-Unternehmen, weil sie sich stärker über Kredite finanzieren.

12.15 Uhr – Zwei Faktoren treiben DAX und Co

Da ist zunächst die wachsende Angst vor einem Krieg in der Ukraine, nachdem die US-Regierung damit begonnen hat, einige Botschaftsmitarbeiter und Familienmitglieder zurückzurufen. Auf der anderen Seite herrscht Sorge vor drastischen Zinserhöhungen der US-Notenbank. Das sogenannte Open Market Committee der Fed wird am Mittwoch bekannt geben, was mit dem Leitzins in den USA passieren soll. Mit Spannung wird die Pressekonferenz erwartet, die Fed-Chef Jerome Powell nach der Entscheidung geben wird und auf der er möglicherweise einen Hinweis darauf geben wird, wie die nächsten Schritte ausfallen könnten.

Sowohl die Ukraine als auch die Zinsentscheidung machen die Anleger extrem nervös. Der DAX setzt seine Durststrecke aus der Vorwoche fort und fällt um 2 Prozent auf 15.300 Punkte. M-DAX und TecDAX verloren jeweils knapp 3 Prozent.

11:09 Uhr – Milliarden in der Fahrradbranche

Ein Konsortium unter Führung des Finanzinvestors KKR will den niederländischen Hersteller Accell Group mit Marken wie „Raleigh“ und „Babboe“ für insgesamt 1,56 Milliarden Euro kaufen, teilten die Unternehmen am Morgen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Laut einem der KKR-Partner sollen die Niederlande als Weltzentrum des Radsports weiter ausgebaut und ihre führende Position auf dem europäischen Elektrofahrradmarkt ausgebaut werden. Accell-Aktien sind an der Amsterdamer Börse um 24 Prozent in die Höhe geschossen.

Die Aktie von Unilever stieg an der Londoner Börse um rund 6 Prozent. Anleger hoffen auf frischen Wind, denn Finanzinvestor Trian soll sich Insidern zufolge bei Unilever eingekauft haben. Der europäische Index Stoxx50 verlor 1,5 Prozent.

10.20 Uhr – Deutsche Wirtschaft mit überraschend gutem Jahresauftakt

Trotz der heftigen Corona-Welle kletterte der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft, also Industrie und Dienstleister zusammen, im Januar um 4,4 auf 54,3 Punkte. Das sei der beste Wert seit vier Monaten, teilte das Institut IHS Markit am Morgen für seine monatliche Unternehmensbefragung mit. Das Barometer steht wieder über der Marke von 50, ab der es Wachstum signalisiert. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 49,2 Punkte vorhergesagt. Dass sich die deutsche Wirtschaft zu Jahresbeginn so überraschend widerstandsfähig zeigte, liegt laut IHS Markit vor allem an der Industrie. Ihr Einkaufsmanagerindex stieg um 3,1 auf 60,5 Punkte und signalisierte damit ein starkes Wachstum. Und mit der Beseitigung der Lieferengpässe dürfte das verarbeitende Gewerbe weiter wachsen, so das Institut.

Dagegen verlor die Wirtschaft im Euroraum im Januar an Schwung. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft fiel um 0,9 Prozentpunkte auf 52,4 Punkte und erreichte damit ein Elf-Monats-Tief.

09:14 Uhr – Kursverluste zum Wochenstart

Der DAX setzt den Abwärtstrend der Vorwoche fort. Rund 10 Minuten nach Handelsstart verliert er nach vorsichtigen Angaben aus Tokio und New York 0,4 Prozent auf 15.539 Punkte. Auch heute stehen wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda. So veröffentlichen die Marktforscher von IHS Markit ihre Einkaufsmanagerindizes. Die Befragung hochrangiger Wirtschaftsvertreter gibt Aufschluss darüber, wie die Länder der Eurozone ins neue Jahr gestartet sind. Ökonomen erwarten wegen der aktuellen Corona-Welle deutliche Bremsspuren. Der Ölpreis ist um einen halben Dollar auf 88,40 Dollar pro Barrel Nordseeöl gestiegen. Der Euro steht bei 1,13 15 Dollar.

08:27 Uhr – Philips rechnet mit steigenden Umsätzen

Nach einem schwierigen Jahr 2021 rechnet der niederländische Medizintechnikkonzern in diesem Jahr mit einer Erholung. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte dürfte es aufwärts gehen. Für das Gesamtjahr rechnet Philips mit einem Umsatzplus von drei bis fünf Prozent. Der Konkurrent von Siemens Healthineers leidet derzeit unter einem Mangel an elektronischen Bauteilen. Sie würden zunächst weitergehen und die Erlöse zu Jahresbeginn weiter sinken. Für das Gesamtjahr sollte sich die Situation jedoch verbessern. Auch die bereinigte Betriebsgewinnmarge soll um 0,4 bis 0,9 Prozentpunkte steigen. Stärkeres Wachstum behindert die Sparte Beatmungsgeräte, die noch immer unter einem teuren Rückruf leidet. Für die Aktionäre kündigte Philips eine Dividende von 0,85 Euro je Aktie auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr an, zahlbar in bar oder in Aktien.

07.15 – Anleger sind vor der Fed-Sitzung vorsichtig

Die US-Notenbank trifft sich unter der Woche. Und dort dürfte es die Märkte auf die bevorstehende Zinswende voraussichtlich im März einstimmen. Davon gehen Ökonomen und Börsenmakler aus. Anleger sind im Vorfeld vorsichtig. In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei vor einer Viertelstunde mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent auf dem Schlussstand von 27.588 Punkten. Die Börse in Shanghai hat sich kaum verändert. An der Wall Street ist der Dow Jones am Freitag um 1,3 Prozent gefallen. Der Euro steht bei 1,13 22 Dollar.

06:12 Uhr – IW: Europa droht eine jahrelange Stagflation

Das IW, das arbeitgeberorientierte Institut der deutschen Wirtschaft, warnt vor einer langen Phase wirtschaftlicher Stagnation bei gleichzeitig hoher Inflation. Europa drohe eine Stagflation, wenn die Politik nicht aufpasse, sagte IW-Direktor Michael Hüther in einem Bericht der Zeitung „Welt“. Er spricht nicht von diesem oder dem nächsten Jahr, sondern vom kommenden Jahrzehnt. Die ambitionierte Klimapolitik der EU und der Bundesregierung lässt die CO2-Preise stetig steigen, was die Inflation in den kommenden Jahren antreiben könnte. Hinzu kämen mit Fachkräftemangel und steigenden Löhnen weitere Preistreiber. Löhne und Preise könnten weiter eskalieren und eine Lohn-Preis-Spirale auslösen. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass die Wirtschaft in Europa stagniert. Eine längere Phase der Stagflation sei eine reale Gefahr, so Hüther.

Montag, 24. Januar 2022