Großer Bahnhof an der Grundschule Saturnring: Bildungsministerin Grant-Hendrik Tonne (SPD), Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD), Landeshauptmann Steffen Krach (SPD) und Oberbürgermeister Claudio Provenzano (SPD) bedankten sich bei der Schule für eine Kinderimpfung Wahlkampf am Montag und massiv für solche Impfungen geworben. In Niedersachsen wird ein Viertel der Fünf- bis Zwölfjährigen geimpft. „Das sollte sich jeder zum Vorbild nehmen. Es ist noch nicht vorbei“, sagte Behrens.
Kinderimpfaktion an der Grundschule Saturnring in Garbsen zieht große Kreise
Schulleiterin Maiko Kahler hatte eigentlich nur auf eine Anfrage aus der Region Hannover reagiert. Hergen-Herbert Scheve, Leiter des Gesundheitsamtes der Region, hatte den Grundschulen die Unterstützung des Gesundheitsamtes angeboten und gefragt, welche Schulen mitmachen wollen. Kahler hob die Hand, bereitete gemeinsam mit dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) alles vorbildlich vor und war überrascht über die Resonanz der Aktion bis hin zur Landesregierung und bei rund 20 Medienvertretern. „Sehen Sie diese Antwort als Dankeschön für Ihr Engagement“, sagte Behrens zu Kahler.
Leiterin der Saturnring-Grundschule in Garbsen, Maiko Kahler: „Jede Spritze zählt“
Zwölf von 365 Schülern und einige Eltern hatten sich vorab angemeldet. Am Ende hat wieder ein halbes Dutzend abgesagt. „Mir ist es nicht wichtig, dass möglichst viele kommen“, sagte Kahler. „Auf dem Weg aus der Pandemie zählt jede Spritze. Je niederschwelliger das Angebot, desto besser. Deshalb machen wir das. Wir wollen endlich wieder zum normalen Schulbetrieb zurückkehren.“
Der ASB hatte mit zehn Mitarbeitern alle Stationen in der Sporthalle eingerichtet, ausgeschildert und besetzt. Eine Anmeldung, ein Arzt für die Erwachsenen, ein Kinderarzt für die Schüler, ein Wartebereich, zwei Impfbereiche und ein Ruhebereich für die Zeit nach dem Gipfel. Der Grüffelo salutierte auf einem großen Bildschirm. Mitarbeiter des ASB Kinderhospizdienstes spendeten für jede zu impfende Person ein kleines Spiel – alles perfekt organisiert.
Es kommt auf die Einstellung zu Hause an
Der zehnjährige Johannes hat sich am Montag impfen lassen. Für den elfjährigen Matteo war es bereits der zweite. Obwohl Matteo auf das Johannes-Kepler-Gymnasium geht, ist er ein ehemaliger Saturnring-Schüler und war willkommen. Seine Mutter hatte von der Kampagne gehört. „Hier geht es unkompliziert, ohne Termin beim Kinderarzt“, sagt sie. Matteo sieht die Zweifler und Impfinteressierten in seiner Klasse. Das hänge meist nur vom Elternhaus ab, sagt er. „Die Eltern wollen das nicht für diejenigen, die sich nicht impfen lassen“, sagte er. „Aber viele Ungeimpfte sagen: Wenn ich die Gelegenheit bekomme, lasse ich mich impfen“, sagt Johannes.
Das Gesundheitsamt hat den Schulen einen Elternbrief in 11 Sprachen zur Verfügung gestellt und angeboten, eines der 84 mobilen Impfteams dorthin zu schicken, wo es gebraucht wird. In der Region gab es am Montag ein gutes Dutzend Mal so eine Schulimpfung. Die Resonanz sei nicht groß, sagt Scheve und vermutet darin einen Grund: „Das ist nur außerhalb der Schulzeiten möglich. Und die Hauptlast der Vorbereitung lastet auf den Schulen. Allerdings sind sie durch den Regelbetrieb, die Hygiene, stark belastet.“ Konzepte und das Auftreten von Infektionen.“ Dennoch werde die Region solche Angebote aufrechterhalten und die Initiative für Fünf- bis Elfjährige fortführen, sagte Scheve.
Nächste Kinderimpfung am 6. März im Rathaus
Garbsens Bürgermeister Provenzano unterstützt die Aktion. Mit einem eigenen Team und Ärzten bietet die Stadt am Sonntag, 6. März, von 10 bis 17 Uhr im Rathaus eine Kinderimpfaktion an. „Diese zusätzlichen Angebote neben denen der Region und der Kinderärzte sind für uns wichtig, um aus der Pandemie herauszukommen“, sagte Provenzano. Das Engagement von Kahler und seinen Kollegen sei „grandios“. Regierungspräsident Steffen Krach sprach sich wie Scheve erneut für eine Impfpflicht aus. Die Region impft derzeit täglich 800 bis 1000 Menschen. Allerdings ist die Zahl der Ungeimpften noch zu hoch, um die Pandemie wirksam zu beenden.
„Die meisten von uns wünschen sich, es wäre endlich vorbei“, sagte Bildungsministerin Tonne. „Aber dann kommen wir um die Impfung nicht herum.“ Jede Impfung ist ein gesamtgesellschaftlicher Beitrag zur Rückkehr zur Normalität.
Von Markus Holz