Bundeswehr nur bedingt einsatzfähig? Possoch klärt auf!

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Bundeswehr nur bedingt einsatzfähig?  Possoch klärt auf!

Es gibt Hubschrauber, die nicht fliegen, Panzer, die nicht fahren, U-Boote, die nicht schwimmen. Die Ausrüstungsprobleme der Bundeswehr sind seit Jahren für billige Lacher gut. Angesichts des Ukraine-Krieges stellt sich jedoch zunehmend die Frage: Ist die Bundeswehr überhaupt einsatzbereit? Alfons Mais, Spitzensoldat der Bundeswehr, postete am Tag des russischen Einmarsches in die Ukraine im Netzwerk LinkedIn: „Die Bundeswehr, die Armee, die ich führen darf, ist mehr oder weniger leer.“

Weitere 100 Milliarden Euro sollen nun die Probleme der Bundeswehr lösen. Aber reicht Geld allein? Das neue „Possoch klärt auf“ (Video unten) geht dieser Frage nach und stellt zu Beginn Wolfgang Richter, Brigadegeneral a. D. der Bundeswehr, fest:

„Wir haben nicht genug Einsatzbereitschaft für die Aufgabe, die jetzt vor uns liegt. Und das ist die Rückkehr zur Landes- und Kollektivverteidigung.“ Wolfgang Richter, Brigadegeneral a.D. der Bundeswehr

Bundeswehr: veraltete Ausrüstung, Mangelwirtschaft, schlechter Zustand vieler Systeme

Der Kampfjet Tornado der Bundeswehr ist ein echter Klassiker unter den Militärflugzeugen, ebenso wie der 50 Jahre alte Transporthubschrauber CH-53. Manche liegen seit Jahren am Boden, um als Ersatzteillager ausgeschlachtet zu werden, weil die Hersteller längst verschwunden sind.

Doch nicht nur modernes Kriegsgerät ist Mangelware, den deutschen Soldaten fehlen sogar ganz grundlegende Dinge wie Jacken oder Unterwäsche. Das sagte Bundeswehrbeauftragte Eva Högl (SPD) kürzlich zur Lage der Bundeswehr in Litauen, also an der Nato-Ostflanke.

100 Milliarden Euro für die Bundeswehr: Reicht das?

Ein Sonderfonds von über 100 Milliarden Euro soll die desolate Situation wenden. Wird das reichen? Im Fußball gibt es ein Sprichwort: Geld schießt keine Tore. Doch Geld ist laut Rafael Loss vom Think Tank European Council on Foreign Relations ein wesentlicher Bestandteil der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. Der Experte für deutsche Außen- und Sicherheitspolitik stellt fest: „Es liegt am Geld, dass es keine Munition für das Übungsschießen gibt, aber gerade das Übungsschießen erhöht die Einsatzbereitschaft des einzelnen Soldaten.“

Loss weist auch darauf hin, dass in den vergangenen Jahren zu wenig über die Bundeswehr und ihre Aufgaben diskutiert worden sei. Ein Mentalitätswandel ist dringend nötig.

Im Video: Die Bundeswehr angesichts des Ukraine-Krieges: Nur teilweise einsatzbereit? Possoch klärt auf!