Gesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet mit einer Corona-Sommerwelle

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Gesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet mit einer Corona-Sommerwelle

Die einen freuen sich auf die Lockerungen im Sommer, wenn die Temperaturen wieder steigen, die anderen warnen vor einem raschen Anstieg der Fallzahlen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gehört zur zweiten Gruppe.

Er warnte vor steigenden Corona-Infektionszahlen im Sommer. Er hält es für notwendig, Schutzmöglichkeiten über den 20. März hinaus aufrechtzuerhalten. „Wir müssen mit einer Sommerwelle rechnen“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).

Sowohl die Delta- als auch die Omicron-Variante des Virus sind so ansteckend, dass selbst bei gutem Wetter viele Kontakte und der sinkende Impfschutz zu einem Anstieg der Infektionszahlen führen könnten, wenn es keine Beschränkungen mehr gäbe. Darauf muss sich das Infektionsschutzgesetz ausrichten.

Die Länder sollten die Möglichkeit haben, frühzeitig zu reagieren. Dazu gehörten die Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen. „Es soll möglich sein, Obergrenzen für private Treffen und öffentliche Veranstaltungen sowie Zugangsregeln beispielsweise für Restaurants festzulegen, also 2G- oder 2G-plus-Regelungen“, so Lauterbach.

Über die genaue Ausgestaltung der anderen Regeln will der Bundestag beraten

„Dafür muss es weiterhin die Möglichkeit geben, Prüfregeln im öffentlichen Raum und in Unternehmen durchzusetzen.“ Alle diese Instrumente sollten nur dann eingesetzt werden, wenn sie wirklich notwendig sind.

Ab dem 20. März entfallen die meisten Corona-Auflagen. Die bundesweite Rechtsgrundlage für solche Maßnahmen läuft am 19. März aus. Sogenannte Basisschutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht in Innenräumen sollen bestehen bleiben. Über die genaue Ausgestaltung muss der Bundestag noch beraten. Weitere Corona-Maßnahmen wurden erst am Freitag aufgehoben, Lockerungen gibt es beispielsweise für Restaurants, Hotels, Clubs und Diskotheken.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, rief die Bürger dazu auf, weiterhin FFP2-Masken im Einzelhandel, in Bussen und Bahnen zu tragen. Reinhardt sagte der „Rheinischen Post“ (Samstag): „Für den künftigen Umgang mit der Pandemie ist entscheidend, dass die Menschen lernen, durch eigenverantwortliches Handeln im Alltag vernünftig mit der Ansteckungsgefahr umzugehen.“ Dazu gehörten Reinhardts vollständige Impfung oder freiwillige Schnelltests vor privaten Feiern.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, forderte in der „Rheinischen Post“ die Beibehaltung kostenloser Bürgertests. Auch die Impfzentren sollen „mindestens im Stand-by-Modus gehalten werden“.

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dpa