Bunga Bunga – Meinung – SZ.de

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Gut möglich, dass vor allem ein Begriff aus der politischen Ära von Silvio Berlusconi mitschwingt, weil er irgendwie intuitiv verständlich ist: Bunga Bunga steht für Partys mit sexuellem Hintergrund, die offenbar noch zu seinen Lebzeiten in seiner Villa San Martino bei Mailand stattfanden Premierminister Italien war. Berlusconi lud manchmal viele junge bis sehr junge Frauen zum Essen ein – zum Nachtisch gab es Bunga Bunga. Berühmt und strafrechtlich relevant wurde die Anwesenheit einer Marokkanerin namens „Ruby Herzensdiebin“. Bei ihrem ersten Abendessen war sie minderjährig. Ein anderer Teilnehmer sagte, „Silvio“ habe ihnen erklärt, Bunga Bunga sei ein afrikanisches Ritual, das ihm sein Freund Muammar al-Gaddafi aus seinem Harem mitgebracht habe. Vielleicht wollen Sie nicht genau wissen, was dort passiert ist. „Der Drache und die Jungfrauen“ – so beschrieb es einmal seine Ex-Frau Veronica Lario. Der Begriff Bunga Bunga taucht auch in einem alten britischen Witz über drei Anthropologen in einem Dorf der australischen Ureinwohner auf. Borderline, mit rassistischem Touch. Berlusconi mag solche Witze. Jetzt, wo er nach Stimmen für die Präsidentschaftswahl sucht, geht er so ans Telefon: „Buongiorno, ich komme aus Bunga Bunga.“