Im Pandemiejahr 2020 war in Bayern ein starker Rückgang der Krebsvorsorgeuntersuchungen zu verzeichnen. Aus diesem Grund soll anlässlich des Weltkrebstages noch einmal auf die Bedeutung regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen hingewiesen werden.
Im Pandemiejahr 2020 kam es zu starken Einbrüchen bei Krebsvorsorgeuntersuchungen. Deutlich weniger Menschen als sonst gingen in diesem Jahr zur Vorsorgeuntersuchung. Da dies jedoch als eine der wichtigsten Maßnahmen zur Krebsbekämpfung gilt, besteht hier Handlungsbedarf. Anlässlich des Weltkrebstages am Freitag, 4. Februar, soll noch einmal auf die Bedeutung regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen hingewiesen werden. In diesem Zusammenhang startet die AOK Bayern eine Krebspräventionskampagne.
Renten ins Licht der Öffentlichkeit rücken
Auch die AOK Bayern meldet einen starken Rückgang der Vorsorgeuntersuchungen ihrer Versicherten. Den stärksten Rückgang gab es bei der Früherkennung von Hautkrebs (minus 18 Prozent gegenüber 2019). Deutliche Rückgänge gab es auch bei der Mammographie-Vorsorge (minus 10 Prozent), der Prostatakrebs-Vorsorge (minus 8 Prozent) und der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge (minus 5 Prozent). Dr. Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern, betonte daher: „Die Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, die Krebsvorsorge noch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und Menschen zu motivieren, die Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen.“
AOK-Kampagne zur Früherkennung
Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK bestätigt den Handlungsbedarf. Im Rahmen einer Online-Studie wurden vom 21. bis 29. September 2021 bundesweit insgesamt 3.225 Männer und Frauen ab 18 Jahren befragt. Rund ein Fünftel der Befragten gab an, dass es ihnen unangenehm oder peinlich sei, mit Freunden, Bekannten über Früherkennung zu sprechen oder Kollegen. Mehr als ein Drittel der Befragten gibt sogar an, dass der Umgang mit Früherkennung und Prävention ihrer Meinung nach durch Tabus behindert wird. „Mit der bundesweiten Kampagne ‚Deutschland müssen wir über Gesundheit reden‘ will die AOK gegensteuern und das Bewusstsein für das Thema Krebsfrüherkennung erhöhen“, erklärt Dr. Stippler.
Nur ein Drittel der Männer mit Früherkennung
Eine Langzeitauswertung auf Basis der AOK-Abrechnungsdaten für die Jahre 2009 bis 2020 macht zudem deutlich, dass die Teilnahmequoten bei allen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung deutlich höher sein könnten. Insgesamt wurde nur etwa die Hälfte der bayerischen Versicherten, die im vergangenen Jahr 65 Jahre alt waren, von der Früherkennung von Darmkrebs erreicht. Auch die in Frage kommenden Männer nahmen die Prostatakrebsvorsorge zu selten oder zu spät in Anspruch: In der Altersgruppe zwischen 54 und 70 Jahren gingen weit weniger als ein Drittel der Männer in ausreichendem Umfang zur Vorsorgeuntersuchung.
Zahl der Neuerkrankungen auf rund ein Viertel gesunken
Besser sieht es bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs aus: Mehr als 80 Prozent der Frauen zwischen 29 und 40 Jahren haben an der Vorsorgeuntersuchung gemäß den Empfehlungen teilgenommen. Dieser Check-up belegt eindrucksvoll die Wirksamkeit von Früherkennungsmaßnahmen: Vor seiner Einführung im Jahr 1971 war Gebärmutterhalskrebs der häufigste bösartige Tumor bei jungen Frauen. Inzwischen hat sich die Zahl der Neuerkrankungen auf rund ein Viertel der Fälle reduziert.
AOK Bayern / RNRed