Laut Foschenden aus Dänemark ist es in seltenen Fällen möglich, sich nacheinander mit zwei verschiedenen Untervarianten der Omicron-Variante des Coronavirus zu infizieren. Eine Infektion mit dem Subtyp BA.2 kann kurz nach einer initialen BA.1-Infektion auftreten, schreibt das dänische Gesundheitsinstitut SSI in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Generell geht man aber davon aus, dass dies relativ selten vorkommt und dann besonders bei jüngeren, ungeimpften Menschen.
Laut SSI fanden die beteiligten Wissenschaftler 47 Fälle, in denen sich dieselbe Person über einen Zeitraum von 20 bis 60 Tagen zuerst mit BA.1 und dann mit BA.2 infizierte. Die meisten von ihnen hatten nur leichte Symptome, keiner von ihnen musste ins Krankenhaus. In Dänemark macht der Subtyp BA.2 laut Studie derzeit mit 88 Prozent den mit Abstand größten Anteil an den Corona-Neuinfektionen aus. Auch in Deutschland hat BA.2 laut Robert-Koch-Institut (RKI) spürbar zugenommen. Der Anteil der in einer Stichprobe untersuchten Corona-Fälle sei zuletzt auf 14,9 Prozent gestiegen, teilte das RKI in seinem Wochenbericht vom vergangenen Donnerstag mit. Diese Zahl gilt für die Woche bis zum 6. Februar. Für die Woche zuvor gab das RKI die Aktie mit 10,4 Prozent an. (22.02.2022)
Wer nicht geimpft wurde, darf wieder nach Österreich einreisen
Österreich lockert seine Einreisebestimmungen. Ab diesem Dienstag gilt beim Grenzübertritt wieder die 3-G-Regel. Das bedeutet, dass auch Ungeimpfte wieder ins Land kommen können, wenn sie einen negativen Test vorweisen können. Für die Tourismusbranche ist dies ein wichtiger Schritt, um möglichst viele Gäste, nicht zuletzt aus Deutschland, für den Rest der Wintersaison begrüßen zu können.
Die Erleichterung ist Teil einer umfassenderen Lockerungsstrategie. Ab dem 5. März sollen in Österreich praktisch alle Corona-Beschränkungen aufgehoben werden. Dann wird es nur noch in bestimmten Teilen des öffentlichen Lebens eine FFP2-Maskenpflicht geben. Ausnahme ist Wien, das die 2-G-Regel zunächst teilweise beibehalten will, etwa in der Gastronomie.
Die Sieben-Tage-Inzidenz, die zuletzt bei rund 2.200 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche lag, zeigt eine rückläufige Tendenz. Die Lage in den Kliniken – insbesondere auf den Intensivstationen – ist stabil. (22.02.2022)
Vollzeitbeschäftigte in der Altenpflege sollen einen Corona-Bonus von bis zu 550 Euro erhalten
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Pläne für einen geplanten Pflegebonus vorgelegt. Es solle zu gleichen Teilen zwischen Pflegekräften in Krankenhäusern und Beschäftigten in der Langzeitpflege aufgeteilt werden, sagte Lauterbach im ZDF. Laut dem Eckpunktepapier des Gesundheitsministeriums, das den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt, sollen Vollzeitbeschäftigte in der Altenpflege einen Corona-Bonus von bis zu 550 Euro erhalten. Für den Bonus ist ein Budget von rund einer Milliarde Euro vorgesehen.
Wie die Funke-Zeitungen berichten, soll der Bonus in der Altenpflege ab dem 30. Juni ausgezahlt werden. Danach sollen Beschäftigte von Pflegediensten und in Pflegeheimen profitieren, die zwischen dem 1. November 2020 und dem 30. Juni 2022 mindestens drei Monate in der Altenpflege tätig waren und am 30. Juni noch beschäftigt sind. Dem Bericht zufolge erhalten Vollzeitbeschäftigte in der direkten Pflege und Betreuung den höchsten Betrag von bis zu 550 Euro.
Die 500 Millionen Euro für die Kliniken sollen dem Bericht zufolge an Krankenhäuser gehen, die im Jahr 2021 mehr als zehn Covid-Patienten beatmet haben. Davon würden dem Eckpunktepapier zufolge 837 Krankenhäuser profitieren, die rund 95 Prozent aller Corona-Patienten behandeln Bonuszahlung auf diese Weise. Die Prämien sollen sich in erster Linie an Pflegekräfte in der ambulanten Pflege richten. Dem Papier zufolge sollen Beschäftigte auf der Intensivstation einen höheren Bonus erhalten als Pflegekräfte in anderen Bereichen. (22.02.2022)
Die bundesweite Inzidenz ist wieder rückläufig
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 125.902 positive Tests innerhalb von 24 Stunden. Das sind 33.315 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche, als 159.217 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt von 1347 am Vortag auf gerundet 1307. Der Vortageswert lag leicht höher. 306 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit steigt die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 121.603.
Bisher sind in Deutschland mehr als 13,76 Millionen Corona-Tests positiv ausgefallen. Experten gehen von einer hohen Zahl an Infektionen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind daher vielerorts am Limit, Kontakte werden nur eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte es eine größere Zahl von Menschen geben, die ihre Infektion nicht mehr durch einen PCR-Test bestätigen lassen – die Infektion wird also nicht in die amtliche Statistik aufgenommen. Deshalb zeigen wir im SZ-Corona-Dashboard einen Durchschnittswert aus den Meldungen der vergangenen sieben Tage, der Schwankungen von Tag zu Tag ausgleichen soll. Mehr Informationen dazu finden Sie im Transparenz-Blog, weitere Daten und Grafiken zur Pandemie hier. (22.02.2022)
Neue Studie: Die meisten Corona-Toten im Krankenhaus starben an dem Virus
Eine wissenschaftliche Analyse bestätigt, dass die meisten der im Zusammenhang mit Corona in Deutschland erfassten Todesfälle auf das Virus selbst zurückgeführt werden können. In 86 Prozent der obduzierten Fälle war Covid-19 tatsächlich die zugrunde liegende Todesursache, hieß es in dem Fachmagazin Die Lanzette veröffentlichte Studie. Nur in 14 Prozent der untersuchten Fälle war Corona nur die Begleiterkrankung, wie die Forscher berichten.
Die häufigste unmittelbare Todesursache war der sogenannte diffuse Alveolarschaden. Alveolen sind tiefe Luftsäcke in der Lunge, die den Austausch von Blut und Luft gewährleisten. Als zweithäufigste Todesursache nennen die Wissenschaftler Multiorganversagen, also den Ausfall mehrerer lebenswichtiger Organe.
Unter den 1095 obduzierten Toten waren Männer fast doppelt so häufig vertreten wie Frauen. Die meisten männlichen Covid-19-Toten waren zwischen 65 und 69 und zwischen 80 und 84 Jahre alt. Die meisten Frauen, die an Covid-19 starben, waren älter als 85 Jahre. Grundlage der Untersuchung von Forschern des Universitätsklinikums der RWTH Aachen war das im April 2020 gestartete zentrale Register DeRegCOVID für klinische Autopsien verstorbener Covid-19-Patienten. (21.02.2022)
Ende der Isolation für Corona-Infizierte in England
Corona-Infizierte in England müssen sich künftig nicht mehr isolieren. Das Ende der Regierungsherrschaft ist Teil des Plans zum „Leben mit Covid“, den der britische Premierminister Boris Johnson am Montag im Parlament in London vorgestellt hat. Die Regierung setze darauf, dass sich Infizierte eigenverantwortlich wie Erkältte verhalten, sagte Johnson. Möglich ist dies dank der erfolgreichen Impfkampagne. Auch der Höhepunkt der Omicron-Welle ist vorbei.
Ab dem 24. Februar müssen positiv Getestete nicht mehr zu Hause bleiben. Geimpfte Kontaktpersonen müssen sich dann eine Woche lang nicht mehr jeden Tag auf das Virus testen, ungeimpfte Kontaktpersonen müssen sich nicht mehr selbst isolieren, wie Johnson sagte. Ab dem 1. April werden auch die kostenlosen Schnelltests eingestellt. Mit dem Projekt erfüllt der Ministerpräsident zentrale Forderungen seiner Konservativen Partei. Experten haben die Pläne bereits im Vorfeld kritisiert.
Auch die Regierung will Corona-Infizierte nicht mehr vom ersten Tag an mit Krankengeld finanziell unterstützen. So endet die Entschädigung für Arbeiter in Selbstisolation, sagte Johnson. Zudem sollen insbesondere ältere und besonders gefährdete Menschen weiter geschützt werden. Der Ministerpräsident betonte, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei und neue Virusvarianten nicht ausgeschlossen werden könnten. Gesundheitsminister Sajid Javid kündigte eine weitere Impfung – eine „Frühjahrsauffrischung“ – für über 75-Jährige, Bewohner von Altenheimen und über 12-Jährige mit Immunschwäche an. (21.02.2022)