Australien hat zwei Jahre nach der Corona-bedingten Schließung des Landes seine Grenzen wieder geöffnet und heißt seit diesem Montag erstmals Touristen aus aller Welt willkommen. Doppelt geimpfte Besucher können nun im Traumland vieler Fernreisender quarantänefrei Urlaub machen. „Das Warten hat ein Ende“, sagte Premierminister Scott Morrison. Die Grenzen von Down Under waren nach Berechnungen australischer Medien für 704 Tage geschlossen. Kaum ein anderes westliches Land verfolgte eine so strikte Abschottungsstrategie.
Laut dem Fremdenverkehrsamt Tourism Australia kamen 2019 9,5 Millionen Besucher und brachten rund 45 Milliarden Australische Dollar (28,5 Milliarden Euro) in die Kassen. Die wichtige Branche ist wegen des Coronavirus praktisch zum Erliegen gekommen. Premierminister Morrison forderte die Gäste unverblümt auf: „Vergessen Sie nicht, Ihr Geld mitzubringen, denn Sie werden viele Möglichkeiten finden, es auszugeben.“ Mehr als 1,2 Millionen Menschen aus allen Teilen der Welt haben bereits Visa und können kommen, sagte Morrison. Die Medien sprachen von einem „Meilenstein“ auf dem Weg zur wirtschaftlichen Erholung des Landes.
Eine Ausnahme von der Pflicht zur Doppelimpfung bildet der Impfstoff von Johnson & Johnson, der ebenfalls zugelassen ist, aber nur eine Impfung erfordert. Eine Auffrischungsimpfung sei nicht notwendig und werde es aus heutiger Sicht auch künftig nicht geben, betonte Morrison kürzlich. Touristen müssen nur noch innerhalb der ersten 24 Stunden nach ihrer Ankunft einen PCR- oder Antigentest machen, und sie dürfen keine öffentlichen Verkehrsmittel vom Flughafen zu ihrer Unterkunft benutzen. Ungeimpfte hingegen müssen eine Ausnahmegenehmigung beantragen und sich nach der Ankunft in einem Hotel in Quarantäne begeben.
Verschiedene Staaten und Territorien haben jedoch unterschiedliche Regeln, wie z. B. Obergrenzen für internationale Ankünfte. Diese bleiben in Kraft. Westaustralien mit der Metropole Perth öffnet seine Grenzen erst am 3. März. (21.02.2022)
Die Inzidenz nimmt minimal zu
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat nach einem Rückgang von mehreren Tagen einen leichten Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Rundt man die Zahlen der Behörde, lag der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen bei 1347. Zum Vergleich: Am Tag zuvor lag der Wert bei 1346. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1460 (Vormonat: 706 ). Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI innerhalb eines Tages 73.867 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards um 5 Uhr morgens widerspiegeln. Vor einer Woche waren es noch 76.465 Infektionen. Innerhalb von 24 Stunden wurden den Angaben zufolge deutschlandweit 22 Todesfälle registriert. Vor einer Woche waren es 42.
Experten gehen von einer hohen Zahl an Infektionen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind daher vielerorts am Limit, Kontakte werden nur eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte es eine größere Zahl von Menschen geben, die ihre Infektion nicht mehr durch einen PCR-Test bestätigen lassen – die Infektion wird also nicht in die amtliche Statistik aufgenommen. Deshalb zeigen wir im SZ-Corona-Dashboard einen Durchschnittswert aus den Meldungen der vergangenen sieben Tage, der Schwankungen von Tag zu Tag ausgleichen soll. Mehr Informationen dazu finden Sie im Transparenz-Blog, weitere Daten und Grafiken zur Pandemie hier. (21.02.2022)
Biden verlängert den Corona-Notstand
US-Präsident Joe Biden hat wegen der Covid-19-Pandemie den nationalen Notstand über den 1. März hinaus verlängert. Bis dahin wäre der 2020 vom früheren Präsidenten Donald Trump ausgerufene Ausnahmezustand automatisch abgelaufen. Biden sagte, 900.000 Amerikaner seien bereits an Covid-19 gestorben. Es ist daher nach wie vor notwendig, dass die Bundesregierung mit aller Kraft auf die Pandemie reagieren kann. (19.02.2022)
Bundesregierung streicht fast 20 Länder von der Risikoliste
Die Bundesregierung hat an diesem Sonntag fast 20 Länder von der Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen, darunter Großbritannien, Irland, Spanien und die USA. Das teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) mit. Auch Tunesien, Marokko und Indien wurden von der Liste gestrichen. Reisende aus Ländern, die nicht mehr als Risikogebiete eingestuft sind, können leichter nach Deutschland zurückkehren. Diesmal wird kein Land neu als Risikogebiet eingestuft.
Wer aus einem Risikogebiet einreist und nicht vollständig – also in der Regel zweimal – geimpft oder genesen ist, muss zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach Einreise mit negativem Test daraus befreien. Für Kinder, die das sechste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, endet die Isolation automatisch fünf Tage nach der Einreise. Die Einstufung als Risikogebiet ist mit einer Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für nicht notwendige touristische Reisen verbunden. Es erleichtert Touristen, bereits gebuchte Reisen kostenlos zu stornieren, bedeutet aber kein Reiseverbot.
Länder und Regionen mit besonders hohem Infektionsrisiko werden als Risikogebiete eingestuft. Dafür ist aber nicht nur die Zahl der Infektionen ausschlaggebend. Weitere Kriterien sind die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems und fehlende Daten zur Corona-Lage. (18.02.2022)