Das Risiko von Stammeskonflikten in Unternehmerfamilien eindämmen – The News

Startseite » Das Risiko von Stammeskonflikten in Unternehmerfamilien eindämmen – The News
Das Risiko von Stammeskonflikten in Unternehmerfamilien eindämmen – The News

Neuer Praxisleitfaden der WIFU-Stiftung hilft Konflikten in Stammesverbänden von Familienunternehmen vorzubeugen.

Früher wie heute sind zahlreiche große, generationsübergreifende Unternehmerfamilien in Tribes organisiert. Gleichzeitig wird diese besondere Organisationsform aufgrund ihrer Konfliktanfälligkeit von Experten als massive Bedrohung für den Fortbestand von Familien und Unternehmen angesehen. Wie passt das zusammen? Wie haben es erfolgreiche Stammesunternehmen über Generationen hinweg geschafft, nicht nur ohne Schaden, sondern sogar mit einem besonderen Nutzen für Familie und Unternehmen zu existieren? Diesen und weiteren Fragen geht Jakob Ammer im neuen Praxisleitfaden „Die Organisation der Unternehmerfamilie in Stämmen – Strategien und Maßnahmen zur Konfliktprävention“ nach.

Familienverband

Nach einer kurzen konzeptionellen Einordnung untersucht Ammer die typischen Gründe für die Einführung einer Stammesorganisation und geht den damit verbundenen Chancen und Risiken auf den Grund. Anschließend widmet er sich vier typischen Formen von Unternehmerfamilien, die in Tribes organisiert sind, und zeigt die markantesten Vor- und Nachteile jeder Form auf. Es wird deutlich, dass jeder Typ ein mehr oder weniger ausgeprägtes Potenzial hat, über viele Generationen hinweg erfolgreich zu funktionieren. Stammesorganisationen haben laut Ammer dann besonders gute Erfolgsaussichten, wenn der Gesellschafterkreis eine starke kollektive Identifikation mit der gesamten Unternehmerfamilie hat, also der Blick über den eigenen Stammesverband hinausgeht.

Wittener Institut für Familienunternehmen

In diesem Sinne sollte das erklärte Ziel branchenübergreifender Unternehmerfamilien immer sein, dass sich die Mitglieder der Stämme als Mitglieder ein und desselben Familienverbandes verstehen, an dem das Unternehmen beteiligt ist. Der Praxisleitfaden schließt mit Überlegungen zur Notwendigkeit eines systematischen Grenzmanagements zwischen den verschiedenen Aktionärsgruppen. Das primäre Ziel eines solchen „Binnengrenzmanagements“ sieht Ammer darin, den Aktionärskreis als dauerhaft aktive und funktionsfähige Einheit zu erhalten.

Stammeskonflikte weit verbreitet

„Stammeskonflikte sind immer noch ein weit verbreitetes Phänomen in großen Unternehmerfamilien“, erklärt Ammer. „Ziel dieses Leitfadens ist es, Familienunternehmer für die besonderen Gefahrenpotenziale der Stammesstruktur zu sensibilisieren und ihnen praktische Tipps zu geben, wie sie besser damit umgehen können. Er richtet sich daher nicht nur an bestehende Stammesunternehmen, sondern an alle Gründungen Unternehmer, die vor der Entscheidung stehen, wie sich künftige Generationen organisieren sollen.“

Quelle: Wifu