„Der Pate“: Zum 50. Geburtstag: Das sollte man über den Klassiker wissen

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„Der Pate“: Zum 50. Geburtstag: Das sollte man über den Klassiker wissen

Am 14. März 1972 startete „Der Pate“ in den USA. Zum Jubiläum die interessantesten Fakten zum Gangsterklassiker.

Am 14. März 1972 kam ein Film in die US-Kinos, der mehr als nur den modernen Mafiafilm prägte: „Der Pate“. Regisseur Francis Ford Coppola (82) hat mit der Verfilmung des Megaseller-Romans von Mario Puzo (1920-1999) einen Klassiker geschaffen. Der nicht nur ein packender Gangsterfilm ist, sondern auch eine großartige Familiensaga und eine Darstellung amerikanischer Bräuche.

„Der Pate“ war ein Erfolg, der die Produktionsfirma Paramount Pictures vor dem Bankrott bewahrte. Zusammen mit „Der Exorzist“ (73) und „Der weiße Hai“ (1975) leitete der Film die Ära der modernen Blockbuster ein. Das Kino erholte sich wieder, nachdem es in den 1950er und 1960er Jahren viele Zuschauer an das Fernsehen verloren hatte.

Zwei Fortsetzungen folgten 1974 und 1990. Sie setzten die Geschichte der Familie Corleone über drei Generationen fort. Zum 50-jährigen Jubiläum ein paar Fakten zum Klassiker, die Sie noch nicht kannten.

Sollte in der Gegenwart spielen

„Der Pate“ verdient viel von seinem historischen Charme, der Film spielt in den 1940er Jahren. Aber eigentlich sollte der spätere Klassiker in der Gegenwart spielen. Schließlich wäre die Produktion billiger gewesen.

Widerstand der Mafia

Noch vor Beginn der Dreharbeiten protestierte die Italian-American Civil Rights League gegen den Film. Die Organisation arbeitete angeblich daran, ein klischeefreies Bild von Italo-Amerikanern zu verbreiten. Schließlich sind nicht alle Mafiosi. Doch in Wirklichkeit diente die Liga wohl als Lobby für die Mafia, die ihren Einfluss verschleiern wollte.

Das Wort „Mafia“ fällt nie

Als Reaktion auf die Proteste tauchen in „Der Pate“ nie die Worte Mafia, Gangster oder ähnliches auf. Aber es gibt Anspielungen auf echte Gangster. Don Vito, der Rollenname von Marlon Brandos Patenonkel, war auch der Spitzname des echten Mafioso Vito Cascio Ferro. Und der Kabeljau Corleone spielt auf einen Ort in Sizilien an, wo die Cosa Nostra sehr mächtig ist.

Frank Sinatra war erkältet

Auch der italienisch-amerikanische Superstar Frank Sinatra war gegen den Film. Auch weil er das Vorbild für Johnny Fontane gewesen sein soll. Im Film ist er ein Sänger, der ohne die Unterstützung seiner Gangsterfamilie nichts ausrichten kann. Sinatra, dem selbst Verbindungen zur Mafia nachgesagt werden, soll Mario Puzo einmal in einem Restaurant bedroht haben. An Sinatra soll Johnny Fontane gar nicht gedacht haben…

Studio wollte mehr Gewalt

Das angeschlagene Studio Paramount Pictures musste mit „Der Pate“ einen Hit landen. Angesichts des Erfolgs des Romans von 1969 hatte Paramount einen potenziellen Blockbuster auf Lager. Doch die ersten Testaufnahmen waren den Verantwortlichen zu anspruchsvoll. Sie wollten mehr Mainstream-Elemente und drohten Coppola damit, einen „Gewalttrainer“ einzustellen. Als Reaktion drehte Coppola unter anderem den heftigen Streit zwischen Connie Corleone und ihrem Mann und andere Gewaltszenen.

Echter Pferdekopf

Eine der blutigsten Szenen ist die berüchtigte Pferdekopfszene. Ein widerspenstiger Hollywood-Produzent, der nicht mit den Corleones zusammenarbeiten will, wacht auf und findet den abgetrennten Kopf seines Lieblingspferdes. Und es hätte echt sein sollen!

Die Schauspieler von „Der Pate“ – und die, die nicht dabei waren

Wer sollte Michael spielen?

Warren Beatty (84), Dustin Hoffman (84), Jack Nicholson (84), Robert Redford (85) oder Ryan O’Neal (80): Die größten Schauspieler ihrer Generation sollten oder wollten die Rolle des Michael Corleone spielen. Doch Francis Ford Coppola bestand von Anfang an auf einen unbekannten Italo-Amerikaner: Al Pacino (81).

Nicht nur Brando, auch Pacino boykottierte die Oscars

Marlon Brando gewann den Oscar als bester Hauptdarsteller. Er blieb der Preisverleihung fern, er schickte die indigene Aktivistin Sacheen Littlefeather (75), um gegen die Darstellung von Indianern im Film zu protestieren. Auch Al Pacino boykottierte die Gala. Er war verärgert darüber, dass er als Nebendarsteller angesehen wurde, obwohl er eigentlich die Hauptfigur war.

Robert De Niro wartete vergebens

Ein weiteres italienisch-amerikanisches Talent hat für den cholerischen Sonny vorgesprochen: Robert De Niro (78). Von den Testaufnahmen es gibt sogar ein Video. Aber De Niro hat die Rolle den Machern zu brutal zugesprochen. Der ebenso unbekannte James Caan (80) bekam die Rolle. Das hatte Coppola von Anfang an im Sinn, obwohl Caan keine italienischen, sondern deutsche Wurzeln hat. De Niro bekam die Rolle des jungen Vito Corleone in „Der Pate 2“. Das Ergebnis: ein Oscar und eine Weltkarriere.

Sylvester Stallone scheitert beim Casting

Als junger Italo-Amerikaner suchte auch der noch völlig unbekannte Sylvester Stallone (75) seine Chance bei dem Paten. Doch der zukünftige Superstar wurde sogar als Komparse abgelehnt, obwohl angeblich 300 Personen gesucht wurden. Das verriet Stallone einmal lachend in einem Interview.

Wer spielt Don Vito?

Auch Marlon Brando (1924-2004) war stets Coppolas Favorit. Paramount hielt den damals 47-Jährigen jedoch für zu jung für Don Vito, der im Buch mindestens zwanzig Jahre älter war als er. Das Studio favorisierte die britische Theaterlegende Laurence Olivier (1907-1989). Als er krank wurde, war der Weg für Brando frei. Ein anderer Schauspielgigant, Orson Welles, bewarb sich, kam aber zu spät.

Brando hatte beim Filmen keine Papierhandtücher im Mund

Marlon Brando wollte, dass der alternde Pate wie eine Bulldogge aussieht. Dazu stopfte er sich bei Testaufnahmen Papierhandtücher in die Backentaschen. Entgegen der landläufigen Legende hatte er beim Schießen keine Taschentücher im Mund. Er bekam eine professionelle Prothese.

Stray wird zum heimlichen Star

Einer der heimlichen Stars von „Der Pate“ war zufällig dabei: die Katze, die Marlon Brando in der Eröffnungsszene hält. Das Tier streifte am Set herum und war spontan beteiligt.

Es bleibt in der Familie: Der Coppola-Clan vor und hinter der Kamera

Francis Ford Coppola war bei den Dreharbeiten erst 31 Jahre alt – und nicht seine erste Wahl

Wie die meisten Schauspieler war Regisseur Francis Ford Coppola nicht die erste Wahl der Bosse. Obwohl sie einen Filmemacher mit italienischen Wurzeln wollten, um die Authentizität zu garantieren. Wunschkandidat war Sergio Leone („Spiel mir das Lied vom Tod“), doch der Vater des Spaghetti-Western wollte nicht. Nachdem andere (nicht italienische) Größen abgesagt hatten, fiel die Wahl auf den damals 31-jährigen Coppola. Es hatte nicht nur italienische Wurzeln, sondern war als No-Name auch ziemlich günstig.

Das Debüt von Sofia Coppola

Francis Fords Tochter Sofia Coppola (50) sollte später selbst eine große Regisseurin werden („Lost in Translation“). Ihr Filmdebüt gab sie in „Der Pate“, als sie drei Wochen alt war. Sie „spielt“ Michaels neugeborenen Sohn. Auch in den beiden Folgefilmen war Sofia Coppola zu sehen, in „Der Pate 3“ (1990) sogar in einer Hauptrolle.

Es bleibt in der Familie

Francis Ford Coppola beherbergte nicht nur seine Tochter, sondern auch den Rest seiner Familie. Seine Eltern und seine beiden Söhne haben kleine Auftritte. Und natürlich seine Schwester: Talia Shire (75), geborene Coppola, spielt Conny Corleone.

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