ESV: Emotionales Highlight im Heimspiel – Regensburger Nachrichten

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Im Zweitliga-Heimspiel gegen den SV Werder Bremen taten sich die Frauen des ESV 1927 Regensburg zunächst schwer und gingen mit einem Rückstand in die Pause. Im zweiten Durchgang kamen die Bunkerdamen jedoch noch stärker zurück.

Lange taten sich die Bunkerdamen im Zweitliga-Heimspiel gegen eine starke Mannschaft des SV Werder Bremen schwer. Nach einem 12:13-Rückstand zur Pause legten die Oberpfälzerinnen im zweiten Durchgang richtig los. Am Ende des Tages sorgte ein Youngster der Bunkerdamen für den emotionalen Höhepunkt des 29:25-Erfolgs.

Schlechte Anfangsphase mit drei Offensivfouls

In der Anfangsphase sah es nicht danach aus, als ob Regensburg – ohne die langzeitverletzte Anika Bissel und Defensiv-Ass Franzi Höppe – den ersten Heimsieg 2022 landen könnte. Den Oberpfälzerinnen wurden gleich drei Offensivfouls in der ersten abgepfiffen paar Minuten, für die sie selbst mit einem Siebenmeterpfiff gerechnet hatten. Ein Pfostenwurf und zwei Ballverluste kamen hinzu und Bremen führte 7:3.

Pech posten und im Bunker ausrutschen

ESV-Trainer Csaba Szücs nahm sich eine frühe Auszeit und danach sollte es für die Bunkerdamen besser laufen. Bremen kam mit drei Strafwürfen nicht an Natalia Krupa vorbei und Regensburg nutzte zwei SV-Zeitstrafen zur Aufholjagd. In der 25. Minute ging Nicole Lederer mit 11:10 in Führung, doch die Trefferquote aus dem Rückraum war danach zu gering. „Wir haben lange nach Lösungen gesucht gegen diese ruhige 6:0-Abwehr“, sagte Trainer Szücs nach Spielende. Erneut Pech, als ein Wurf der starken Rechtsaußen Nicole Schiegerl Sekundenbruchteile nach der Pausensirene im Werder-Tor landete und folglich nicht zählte. Sportdirektor Robert Torunsky betonte: „In der ersten Halbzeit haben wir nicht viel zusammen gemacht. Pech hinter und vor dem Pfosten, ein Ausrutscher bei einem Konter und vieles mehr. Trotzdem hatte ich bei 12:13 zur Halbzeit ein gutes Gefühl, weil es so nicht weitergehen konnte.“

Starkes Angriffsspiel der Bunkerdamen

Nach Wiederanpfiff setzten die Bunkerdamen die Anregungen von Coach Szücs besser um. Die Defensive agierte nun kompakter. Im Angriff wurde die gesamte Feldbreite genutzt und aus allen Positionen getroffen. Ein Doppelpack von Linksaußen Johanna Brennauer bedeutete die 18:15-Führung. Ein stark parierender Krupa und eine ebenso überragende Franzi Peter erweckten tatsächlich den Eindruck, dass hier nichts anbrennen würde. Doch Bremen gab nicht auf, zeigte Moral und Können: Spielmacherin Denise Engelke, die sich vor knapp zehn Jahren vor den Toren Bremens beim TV Oyten mit der Regensburger Spielmacherin Anna Fuhrmann angelegt hatte, traf dann in der 46. Minute auf 20:20. Mit einem brutalen Hüftwurf sorgte Amelie Bayerl dafür, dass der Ausgleich das höchste der grün-weißen Gefühle sein sollte. Krupa-Paraden bildeten die Grundlage für das gefürchtete Umschaltspiel der Regensburgerinnen, die fortan wieder davonzogen.

Youngster hielt eine tadellose Bilanz

Beim Stand von 25:22 musste sich Bremens Trainer Robert Nijdam auf die siebte Feldspielerin verlassen, die Natalia Krupa und Johanna Brennauer mit Einwürfen in das verwaiste SV-Gehäuse bestraften, was der Vorentscheidung gleichkam. Die Partystimmung im „Bunker“ sollte in der Schlusssekunde einen besonderen Höhepunkt erleben. Franzi Peter konnte nur durch ein Foul gestoppt werden und Schwester Sophia, die erst im September am Kreuzband operiert wurde, kam für den Siebenmeter. Mit ihrem Tor hielt die Youngsterin im Team an diesem Abend die tadellose Bilanz von Anfang an aufrecht und sorgte für Gänsehaut.

Standing Ovations von den Fans

Peter hatte ihrer jüngeren Schwester versprochen, dass er direkt nach ihrer Knieverletzung in der Saisonvorbereitung in der Liga bleiben würde. Die Ergebnisse aus den anderen Hallen machten den Handballabend perfekt: Der ESV darf sich noch immer über den sensationellen fünften Platz und die Standing Ovations der begeisterten Tribüne freuen, die sich alle Bunkerdamen redlich verdient hatten.

ESV 1927 Regensburg:

Tor: Krupa 1, Mestyán
Feld: Franziska Peter 7/1, Brennauer 7/3, Schiegerl 4, Bayerl 3, Drachsler, Lederer je 2, Mustafic, Stefan je 1, Sophia Peter 1/1 und Anna Fuhrmann.


ESV 1927 Regensburg / RNRed