Erste Lieferung erwartet! Was Sie über den inaktivierten Impfstoff Novavax wissen müssen

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Erste Lieferung erwartet!  Was Sie über den inaktivierten Impfstoff Novavax wissen müssen

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20. Februar 2022 – 21:53 Uhr

Die ersten Dosen des Corona-Impfstoffs des US-Herstellers Novavax werden nächste Woche in Deutschland erwartet. „Wir erwarten die erste Lieferung ab Montag“, sagte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums am Sonntag. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat bereits gesagt, dass am Montag (21. Februar) mit 1,4 Millionen Dosen zu rechnen sei. Wann der Impfstoff eingesetzt wird, ist Sache der Bundesländer. Einige Länder haben Impfungen ab der ersten Märzwoche angekündigt. Der Novavax-Impfstoff ist der fünfte Impfstoff, der in der EU gegen das Coronavirus zugelassen wurde.

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So verlief die Zulassung: Positive Ergebnisse der Phase-3-Studie

In der Phase-3-Studie des US-Unternehmens erhielten die Probanden den neuen Impfstoff zusammen mit einer Grippeimpfung. Der eigentliche Erfolg: Beide Impfstoffe blieben im Körper wirksam und es kam nur selten zu lokalen oder systemischen Reaktionen. Die neuesten Erkenntnisse wurden im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht. Hier wird berichtet, dass es bei den rund 15.000 Studienteilnehmern zu keinen anaphylaktischen Schocks infolge einer schweren allergischen Reaktion im Rahmen der Impfung gekommen sei. Es gab auch keine Todesfälle.

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Vorläufige Bewertung möglicher Risiken bereits abgeschlossen

Die Experten hatten zuvor Studien zur Wirkung in einem Testverfahren ausgewertet. Eine Vorabprüfung möglicher Risiken ist bereits abgeschlossen. Sollte die EMA eine bedingte Marktzulassung empfehlen, muss die EU-Kommission noch abschließend zustimmen. Aber das gilt als Formsache. Der Impfstoff NVX-CoV2373, der zweimal gespritzt werden muss, hat Studien zufolge eine Wirksamkeit von 90,4 Prozent, wie Novavax im Juni mitteilte. Das bedeutet, dass bei geimpften Probanden rund 90 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als bei nicht geimpften Studienteilnehmern.

Der Novavax-Impfstoff enthält eine im Labor hergestellte Version des Sars-CoV-2-Spike-Proteins

Im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen ist das Novavax-Produkt namens Nuvaxovid (NVX-CoV2373) weder ein mRNA-Impfstoff noch ein Vektorimpfstoff. Der Impfstoff enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Sars-CoV-2-Spike-Proteins bestehen und zu den sogenannten Totimpfstoffen gehört.

Was ist ein inaktivierter Impfstoff?

„Bei einem Totimpfstoff nimmt man einen kompletten Erreger und tötet ihn ab, er wird also zunächst im Labor angereichert und dann wird der abgetötete Erreger als Ganzes als Impfstoff verabreicht“, erklärt Prof. Dr. Timo Ulrichs im RTL-Interview . Das Positive: Die Strukturen des Erregers seien noch da, „aber es ist im Grunde nur noch eine Hülle, da kann der Erreger keinen Schaden mehr anrichten.“ Außerdem können sich die Erreger – oder Bestandteile dieser Erreger – nicht mehr vermehren.

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Joshua Kimmich und Sahra Wagenknecht warten auf den Totimpfstoff

Impfung ja oder nein? Bei dieser Frage gehen die Meinungen stark auseinander – etwa so stark wie das Unverständnis vieler Menschen gegenüber Ungeimpften. Fußballprofi Joshua Kimmich sorgte kürzlich mit seiner Entscheidung gegen eine Impfung für Aufsehen. Auf den Totenimpfstoff soll er warten, genau wie die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht. Sie geriet in einer Talkshow mit dem Gesundheitsexperten Karl Lauterbach aneinander, als sie ihre Zweifel an den bisher zugelassenen Impfungen äußerte. (dpa/jos/vho)

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