Gemeinden der Leader Region Nationalpark Oberösterreich. Kalkalpen plant zukunftsfähige Ortskerne

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Gemeinden der Leader Region Nationalpark Oberösterreich.  Kalkalpen plant zukunftsfähige Ortskerne

STEINBACH AN DER STEYR. Im Rahmen eines Projekts haben die 22 Gemeinden der LEADER-Region „Nationalpark Oberösterreich. Kalkalpen“ mit zukunftsfähigen Ortskernen als Basis für eine hohe Lebensqualität im ländlichen Raum.

Die sogenannte „Broken Windows Theory“ besagt, dass zerbrochene Scheiben in leerstehenden Geschäftsräumen, Wohnungen und Häusern weitere negative Entwicklungen befeuern – ein tristes Stadtbild, Unzufriedenheit unter den Anwohnern, geringe Attraktivität für Besucher, nachlassende wirtschaftliche Aktivitäten bis hin zu Vandalismus und zunehmender Kriminalität – eine Erfahrung, die in der Bronx in New York schmerzlich erlebt wurde. Genau dieses Thema steht im Mittelpunkt eines LEADER-Projekts des Nationalparks Oberösterreich. Region Kalkalpen. Mit dem Unterschied, dass hier der ländliche Raum und seine vielfältigen Ortskerne und deren langfristige Entwicklung im Mittelpunkt stehen und nachhaltig weiterentwickelt werden sollen.

Ortszentren sind Lebensmittelpunkte im ländlichen Raum

„Wir müssen uns frühzeitig mit der Entwicklung unseres Lebensmittelpunkts – der Ortszentren – im ländlichen Raum auseinandersetzen. Sie sind Begegnungsort, Wirtschaftsraum, Wohn- und Lebensraum und damit ein wesentlicher Garant für Lebensqualität und Heimatgefühl. Deshalb lohnt es sich, in der Gemeinde zu arbeiten“, sagt Christian Dörfel, Landtagsvorsitzender, Bürgermeister von Steinbach an der Steyr.

Berücksichtigen Sie zukünftige Trends in der lokalen Entwicklung

„Im Projekt LEADER Region geht es darum, die vielfältigen und je nach Gemeinde unterschiedlichen Funktionen der Ortszentren – heute, morgen und übermorgen – sichtbar zu machen, zu analysieren und aktiv in die Gemeindeentwicklung aufzunehmen. Damit sollen Leerstände in den Innenstädten vermieden, einer aktiven und wohlüberlegten Flächenpolitik in der Gemeinde mehr Bedeutung beigemessen und künftige Trends in der Ortsentwicklung (z. B. Co-Working) aktiv berücksichtigt werden“, so Geschäftsführer Felix Fößleitner.

Demografischer Wandel und angepasste Raumplanung als Herausforderungen

Die 22 Gemeinden der Leader-Region trafen sich kürzlich, um Meinungen über die Entwicklung lokaler Zentren auszutauschen und die ersten Ergebnisse des LEADER-Projekts zu diskutieren. Laut einer Gemeindebefragung ist das Thema für drei Viertel der Gemeinden besonders wichtig. Auswertungen der Gemeindestatistiken zeigen zusätzlichen Handlungsbedarf – der Abwanderungstrend in den Gemeinden ist rückläufig, demografische Veränderungen wie die zunehmende Alterung der Gesellschaft (das Durchschnittsalter stieg von 39 auf 43 Jahre im Zeitraum 2011 bis 2020 im National Parkregion) und der Trend zu Singlehaushalten und kleineren Familien stellen dennoch eine Herausforderung für die Gemeinden und insbesondere für die Ortszentren dar. Darüber hinaus gewinnen Themen wie Landnutzung und Klimaschutz durch angepasste Raumplanung an Bedeutung und beeinflussen Gemeinden und Ortszentren.

Förderpaket zum Thema Leerstand und Standortentwicklung

Das Land Oberösterreich hat daher ein umfassendes Förderpaket zum Thema Leerstand und Standortentwicklung aufgelegt, das in naher Zukunft durch weitere EU-Fördermaßnahmen (ua LEADER) ergänzt werden soll. Maria Pühringer aus dem Land Oberösterreich stellte die sich daraus ergebenden vielfältigen Chancen und Chancen für die Gemeinden vor.

Holen Sie sich Anregungen aus einer Mustergemeinde in Niederösterreich

Schließlich wagten sie auch einen Blick über den Tellerrand in die Mustergemeinde Mank in Niederösterreich. Bürgermeister Martin Leonhartsberger, selbst ausgebildeter Raumplaner, skizzierte sehr anschaulich die umfangreichen und langfristigen Bemühungen, mitten im Mostviertel ein attraktives Ortszentrum für die „ländliche Metropole“ zu schaffen. „Unser Erfolgsrezept als Vielgesichter-Gemeinde war die enge Zusammenarbeit von Gemeinde und Wirtschaft bei der Entwicklung der Innenstadt, das Engagement der Bürgerinnen und Bürger, der lange Atem aller Beteiligten und die sichtbaren Erfolge bei der Revitalisierung der Stadt Zentrum“, warf Leonhartsberg ein.