Vilmnitz (dpa/mv) – Auf Rügen sind die Gebeine zweier Adliger gebettet worden, nachdem ihre Metallsärge restauriert wurden. Bei den Toten handelt es sich um den vor 350 Jahren (1672) verstorbenen Erdmann Ernst Ludwig zu Putbus und seinen Sohn Ernst Ludwig zu Putbus (gestorben 1702), wie Restauratorin Cora Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur sagte. Ihre sterblichen Überreste wurden zur Restaurierung in der Vilmnitzer Kirche aufbewahrt. Anfang der Woche wurden sie wieder in die Särge in der Fürstengruft der Kirche gelegt.
Laut Zimmermann bestehen die Särge aus einer Legierung aus Zinn und Blei. Der Sarg des Sohnes wurde im Sommer 2020 und im vergangenen Sommer zur Restaurierung nach Peenemünde zurückgebracht. Der Sarg des Vaters wurde dann in der Krypta restauriert. Im Laufe der Jahrhunderte hätten sich Staub und Schmutz abgesetzt und die Oberflächen angegriffen – zum Beispiel vergoldete Reliefteile. Die Särge wurden sorgfältig gereinigt. „So schaffen wir es auch, dass die Oberflächen nicht weiter angegriffen werden“, erklärt Zimmermann. Auch Schäden wurden behoben.
„Diese Särge sind immer etwas Besonderes, weil es sich im Prinzip um Einzelstücke handelt, die auch ein Stück weit an die bestattete Person angepasst wurden“ – etwa in ihrer Bedeutung. Besonders der Sarg des Vaters weist sehr detaillierte Bildelemente auf. Laut Zimmermann enthält die Krypta Särge aus verschiedenen Zeiten. Der Sohn, Ernst Ludwig zu Putbus, galt als letzter Erbe der Rüganer Linie. Danach setzte die dänische Linie die Familiengeschichte fort.
Seit 2011 begleiten die Bestattungsarchäologen Regina und Andreas Ströbl nach eigenen Angaben die Vilmnitzer Gruft wissenschaftlich. Sie untersuchen und dokumentieren entsprechende Anlagen in ganz Deutschland. Feuchtigkeit und Tiere hätten die Überreste in den beiden Särgen in den vergangenen Jahrhunderten schwer beschädigt. „Wir haben dokumentiert, was wir gefunden haben“, sagt Andreas Ströbl. Sie hätten die Knochen wieder in Leinensäcken vergraben, die sie selbst gemacht hatten.
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