Seelow (dpa/bb) – Der Landrat von Märkisch-Oderland, Gernot Schmidt (SPD), will auf eine Veranstaltung zum 50. Jahrestag der Eröffnung des Kriegerdenkmals Seelower Höhen verzichten. Das wollte er dem Präsidium des Kreistags vorschlagen, wie der Kreis am Freitag mitteilte. „Die Entwicklungen der letzten Tage machen es unmöglich, eine Gedenkveranstaltung ohne die Last der aktuellen Ereignisse durchzuführen“, erklärte Schmidt. „Trotz dieser Entscheidung werden wir in unserem Streben nach Verständigung und Frieden zwischen den Völkern nicht nachlassen.“
Die Gedenkstätte Seelower Höhen erinnert an die größte Schlacht des Zweiten Weltkriegs auf deutschem Boden. Im Frühjahr 1945 standen sich Hunderttausende Soldaten im Oderbruch und auf dem Höhenrücken gegenüber. Am 28. Dezember 1972 wurde die Gedenkstätte Seelower Höhen eingeweiht, zu diesem Anlass sollte eine Gedenkveranstaltung geplant werden.
Landrat Schmidt lud anlässlich der Eröffnung vor 50 Jahren zusammen mit anderen Kommunalpolitikern auch Kreml-Chef Wladimir Putin zu einem Besuch des Kriegerdenkmals auf den Seelower Höhen ein. Am Donnerstag verurteilte der Landkreis den Angriff Russlands auf die Ukraine und kündigte an, nun alles vorzubereiten, um ukrainische Kriegsflüchtlinge aufzunehmen.
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