Bad Homburg (dpa) – Die Pandemie hat Deutschlands größten Krankenhausbetreiber Fresenius getroffen. Die Angst vor einer Ansteckung hielt viele Menschen davon ab, die Klinik zu besuchen. Nicht notwendige medizinische Eingriffe wurden oft verschoben. Gleichzeitig starben viele Dialysepatienten am Coronavirus, was die Fresenius-Tochter FMC zu spüren bekam. Das Fresenius-Management rechnete zuletzt damit, dass die Pandemie den Konzern zum Jahresende weiter belasten werde. Die Zahlen für 2021, die Fresenius und FMC am Dienstag (7 Uhr) vorgelegt haben, dürften sich erneut eintrüben. Außerdem soll es Neuigkeiten zum Konzernumbau bei Fresenius geben.
Im dritten Quartal gab es in den rund 90 Fresenius-Helios-Kliniken in Deutschland mehr Eingriffe, während die Kliniken in Spanien bereits mehr Behandlungen erhielten als vor der Pandemie. Gleichzeitig machte der Geschäftsbereich Kabi, der unter anderem Infusionen vertreibt, beispielsweise in Nordamerika gute Geschäfte. Der Dienstleister Vamed verbuchte Plattenaufträge.
Fresenius-Chef Stephan Sturm hatte daher die Umsatzerwartungen leicht angehoben und war auch für das Konzernergebnis etwas optimistischer. Im Jahr 2020 betrug der Umsatz von Fresenius 36,3 Milliarden Euro und der bereinigte Gewinn fast 1,8 Milliarden Euro.
An der Börse stehen die beiden Dax-Konzerne schon länger unter Druck. Durch die Konzentration auf zwei globale Segmente will die Dialyse-Tochter FMC Doppelstrukturen abbauen und die jährlichen Kosten bis 2025 um 500 Millionen Euro senken. Weltweit sollen 5.000 Stellen wegfallen, davon 500 bis 750 Stellen an deutschen Standorten. Einzelheiten stehen noch aus.
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