Gesundheit – Bundesländer: Der Bund muss Impfstellen – Gesundheit weiter mitfinanzieren

Startseite » Gesundheit – Bundesländer: Der Bund muss Impfstellen – Gesundheit weiter mitfinanzieren

Magdeburg/München/Düsseldorf (dpa) – Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne hat eine verlässliche Bundesbeteiligung an der Finanzierung der Impfzentren gefordert.

„Unsere Forderung ist, dass sich der Bund wie bisher zu 50 Prozent an den Kosten beteiligt. Wir hoffen, dass es am 7. April zu einer Einigung kommt“, sagte die SPD-Politikerin, derzeit Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, der deutschen Presse -Agentur.

Impfmöglichkeiten für Flüchtlinge klären

Am Donnerstag findet die nächste Ministerpräsidentenkonferenz statt. Die Regierungschefs wollen mit der Bundesregierung Finanzierungsfragen für die Versorgung von Flüchtlingen aus der Ukraine klären, auch im Gesundheitsbereich. „Die Geflüchteten haben sehr unterschiedliche Impfstatus.

Auch das Angebot der Impfstellen in den Kreisen und kreisfreien Städten soll um Masernimpfungen erweitert werden“, sagte Grimm-Benne. Darauf haben sich die Fachbereichsleiter bereits verständigt und die Bundesregierung gebeten, entsprechende Regelungen für Kinder ab einem Jahr zu treffen ein Masern-Impfpass erforderlich.

Der SPD-Politiker will aber nicht nur die Impfzentren mit Blick auf Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, offen halten – auch die bislang ungeklärte Frage einer möglichen allgemeinen Corona-Impfpflicht spielt eine Rolle. Man müsse zunächst die Entscheidung des Bundestages abwarten, sagte Grimm-Benne. „Wir wollen nicht wieder in die Situation geraten, im Herbst neue Impfzentren bauen zu müssen.“

Der Bund trägt derzeit die Hälfte der Kosten der Impfstellen. Grimm-Benne warnte davor, dass die Bundesregierung den Anteil möglicherweise ab Juli auf 25 Prozent reduzieren könnte.

Laumann „irritiert“ mit Blick auf die Finanzierung

Auch Bayern und Nordrhein-Westfalen haben Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gebeten, die kommunalen Impfstellen bis Ende des Jahres mindestens zur Hälfte mitzufinanzieren. Lauterbach habe dies versprochen und werde dieses Versprechen voraussichtlich halten, sagten die Gesundheitsminister von Bayern und Nordrhein-Westfalen, Klaus Holetschek (CSU) und Karl-Josef Laumann (CDU), der Deutschen Presse-Agentur.

„Ich bin ein bisschen irritiert, dass sich die Bundesregierung bei der Finanzierung der Impfstrukturen nicht mehr an gemeinsame Vereinbarungen halten will“, sagte Laumann. Der Bund hat eine anteilige Finanzierung bis Ende des Jahres zugesagt. „Ich zähle darauf, dass der Bundesgesundheitsminister Wort hält und die Länder finanzielle Planungssicherheit haben.“

„Bereiten Sie sich vor“ auf neue Infektionswellen

Bayerns Minister Holetschek kritisierte, dass der aktuelle Entwurf der Bundesregierung für die neue Impfverordnung die Umsetzung dieses Versprechens noch nicht vorsehe. Bayern hält an dem Plan fest, die Impfzentren bis Ende des Jahres weiter zu betreiben und zu finanzieren. „Wir müssen auf neue Infektionswellen vorbereitet sein. Wir müssen uns auch auf Entwicklungen wie neue Impfstoffe oder Impfstoffzulassungen für andere Altersgruppen und eine mögliche generelle Impfpflicht einstellen.“

Die bestehenden Impfzentren könnten auch genutzt werden, um Flüchtlingen aus der Ukraine Impfungen anzubieten, etwa Masern-Impfungen, erklärten die beiden Unionsminister. Laumann sagte: „Ohne das gut funktionierende System der Impfstrukturen werden die Kommunen im Land zusätzlich belastet. Dann wird es schwierig, kurzfristig die notwendige Hilfe für die Geflüchteten zu leisten.“

© dpa-infocom, dpa:220402-99-766519/3