Gesundheit: CDU-Politiker: Impfpflicht nur zeitlich begrenzt – im Inland

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Gesundheit: CDU-Politiker: Impfpflicht nur zeitlich begrenzt – im Inland

„Eine Impfpflicht wäre nur dann sinnvoll, wenn die Gefahr besonders gefährlicher Virusvarianten bestünde – und wenn es gleichzeitig geeignete Impfstoffe gäbe“, sagte der CDU-Politiker der „Welt am Sonntag“. „Wenn einer von beiden nicht zutrifft, wäre eine Zwangsimpfung nicht sehr effektiv.“ Das klare Signal an die Bevölkerung müsse auch lauten: „Wenn Impfpflicht besteht, dann nur mit klarer, enger zeitlicher Begrenzung.“

Die bisher bekannten Initiativen verschiedener Bundestagsabgeordneter zur allgemeinen Impfung wurden mit Sorge kritisiert: „Alle Gruppenanträge lassen eine Differenzierung nach Virusvarianten und zeitlichen Komponenten vermissen – sowie Ideen zur Verbesserung der Datenbasis.“ Die Union werde einen Vorschlag zu diesen drei Punkten vorlegen, sagte er.

Orientierungsdebatte begonnen

Am Mittwoch diskutierte der Bundestag das gesellschaftlich brisante Thema in einer Orientierungsdebatte. Bisher gibt es im Wesentlichen drei Ansätze: Ein Entwurf zur Impfpflicht ab 18 Jahren wird derzeit von Parlamentariern aus allen drei Ampelgruppen vorbereitet. Eine Gruppe um den FDP-Bundestagsabgeordneten Andreas Ullmann konkretisierte einen Vorstoß für einen „mittleren Weg“: Mit einer verpflichtenden fachlichen und persönlichen Beratung für alle erwachsenen Ungeimpften. Und wenn nach einer gewissen Zeit die notwendige Impfquote nicht erreicht wird, ist der Impfnachweis ab dem 50. Lebensjahr zwingend erforderlich. Eine Gruppe um FDP-Vize Wolfgang Kubicki will die Impfpflicht generell verhindern.

SPD, Grüne und FDP hatten vereinbart, dass die Abgeordneten ohne die üblichen Fraktionsvorgaben frei beraten und entscheiden sollen. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hält es für möglich, dass es im ersten Wahlgang eine Mehrheit für die Impfpflicht ab 18 Jahren geben könnte, wie er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte. Auch er sprach sich für diese Option aus. „Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Impfpflicht uns helfen kann, die Freiheitsrechte aller im kommenden Herbst nicht erneut einschränken zu müssen.“

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger sagte der „Welt am Sonntag“: „Ich stimme eher für eine altersabhängige Impfpflicht.“ Damit würden in der nächsten Welle vor allem die gefährdeten Gruppen geschützt, argumentierte der FDP-Politiker. „Dieser Weg wäre auch das mildere Mittel als eine generelle Impfpflicht.“

© dpa-infocom, dpa:220129-99-895281/2

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