Gesundheit – München – Söder: Braucht bundesweite „Krankenhaus-Ampel“ – Bayern

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Gesundheit – München – Söder: Braucht bundesweite „Krankenhaus-Ampel“ – Bayern

Berlin/München (dpa) – Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert von der Bundesregierung neue und verlässliche Maßstäbe zur Einschätzung der Corona-Lage. Da auch die bisher im Fokus stehende Sieben-Tage-Inzidenz in der aktuellen Omicron-Welle mangels Testmöglichkeiten ihre Warnwirkung verliere, „brauchen wir ein neues Bewertungssystem, das sich an der Belegung orientieren soll Krankenhausbetten“, sagte der CSU-Chef der „Welt am Sonntag“ https://www.sueddeutsche.de/bayern/ .“ Er fügte hinzu: „Der Bund ist gefordert, eine funktionierende und aussagekräftige Krankenhausampel auf den Weg zu bringen.“

Söder sagte, diese Ampel müsse den Corona-Anteil bei der Belegung der Krankenhäuser und eine mögliche Überlastung des Pflegepersonals berücksichtigen. Wichtig sei: „Wir müssen wissen, wie viele Menschen allein wegen Corona ins Krankenhaus kommen – und wie viele nur mit Corona.“

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hatte am Freitag zuvor erklärt, dass in dieser Pandemiephase nicht mehr die reine Fallzahl entscheidend sei. „Wir müssen jetzt in erster Linie auf die Krankheitslast und die Schwere der Krankheit schauen“, sagte er.

Konkret hat das RKI kürzlich Schätzungen von Infizierten mit Covid-19-Symptomen unterschiedlicher Schweregrade veröffentlicht. So gibt es beispielsweise Schätzungen zu Fällen unterhalb der Schwelle für Krankenhauseinweisungen, etwa zur Häufigkeit von Arztbesuchen.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher sprach sich jedoch gegen das von Söder geforderte bundesweite Warnsystem aus. Der SPD-Politiker sagte, die Hansestadt habe „sich bei ihren Entscheidungen immer an der konkreten regionalen Pandemielage orientiert, die sich aus zahlreichen unterschiedlichen Faktoren als Gesamtbild ergibt“. Das Zusammenspiel der Faktoren ist komplex, sodass Entscheidungen nicht schematisch aus bundesweit einheitlichen Schwellenwerten abgeleitet werden können.

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) widersprach. „Die Corona-Politik sollte Verlässlichkeit anstreben und die Bürger nicht mit sich ändernden Standards verunsichern.“ Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) nannte es derzeit am wichtigsten, die Grundversorgung zu sichern. Dazu gehört auch der Schutz kritischer Infrastrukturen.

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