Dresden (dpa/sn) – Wegen der vielen Corona-Fälle in Sachsen kommen mehrere Kommunen mit der Abwicklung nicht hinterher. Im Landkreis Bautzen etwa hat sich ein Rückstau von 1.900 Fällen gebildet, wie eine Sprecherin auf Anfrage sagte. „Wir versuchen, die Prozesse durch weitere Optimierung und Automatisierung zu verschlanken.“
Auch der Landkreis Görlitz meldet Bearbeitungsrückstände in verschiedenen Bereichen. Informationsschreiben über die Isolationszeit würden verspätet verschickt, hieß es. Als Gründe für die Verzögerung nennt die Kommune die anhaltend hohen Fallzahlen, aber auch den Abzug externer Unterstützungskräfte wie der Bundeswehr und staatlicher Stellen.
In Chemnitz und im Landkreis Leipzig haben sich nach Angaben des Sprechers nur geringe Rückstände gebildet. Die Bescheide gehen in der Regel nach spätestens 48 Stunden raus, so der Sprecher der Stadt Chemnitz.
Einige Landkreise hinken hingegen noch mit der Bearbeitung hinterher. Laut einer Sprecherin haben sich die Zeiten in Zwickau verlängert, Stau gibt es aber noch nicht. In der Landeshauptstadt Dresden werde die Bearbeitung eingehender Fallmeldungen „spürbar“ schwieriger. „Wir gehen davon aus, dass wir nun auch einen erhöhten Bearbeitungsrückstand haben werden“, so Frank Bauer, Leiter der Geschäftsstelle.
Der Kreis Meißen profitiert nach eigenen Angaben von seinem Digitalisierungsprozess und belässt Mitarbeiter in der Fallbearbeitung, um einen Rückstau zu vermeiden. Im Landkreis Bautzen hingegen wird die Personaldecke im Corona-Management immer dünner – den Angaben zufolge wurden Mitarbeiter zur Betreuung von Flüchtlingen aus der Ukraine abgezogen. Auch im Kreis Zwickau wurden acht Mitarbeiter des Gesundheitsamtes in die Verwaltung zurückgebracht, um die Ukraine-Hilfe zu unterstützen.
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