Düsseldorf (dpa/lnw) – Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die wegen der Pandemie nicht am Präsenzunterricht an Schulen teilnehmen können, ist weiter deutlich gestiegen. Mit Stand vom 26. Januar konnten 165.559 Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen – gut acht Prozent der Schulbevölkerung – wegen Corona nicht in den Klassenzimmern lernen. Das geht aus der wöchentlichen Umfrage des Bildungsministeriums hervor. Gut 88.571 Kinder und Jugendliche befinden sich demnach in Quarantäne. Zudem hätten die Schulen 76.988 bestätigte Corona-Fälle in der Schülerschaft gemeldet, hieß es am Montag in Düsseldorf.
Die neuesten Zahlen sind wieder höher als eine Woche zuvor. Rund 5,3 Prozent der Schülerinnen und Schüler konnten nach Angaben des Ministeriums zum 19. Januar nicht am Präsenzunterricht teilnehmen. Auch bei den Lehrkräften gab es einen Anstieg – mit 4101 Corona-Fällen (vorher 2462) und 2086 Lehrkräften in Quarantäne (vorher 1592 ). Vier Schulen wurden kürzlich wegen der Pandemie geschlossen; am 19. Januar war dieser Schritt noch an keiner Schule notwendig gewesen.
Auch außerhalb der Schulen in NRW und im Bund steigen die Infektionszahlen deutlich. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) sagte, die rasante Verbreitung der omicron-Variante spiegele sich auch in den Schulen wider. „Die engmaschige Testung in allen Schulen bleibt die Grundlage, um Infektionen frühzeitig zu erkennen und Infektionsketten zu unterbrechen.“ Schulen gehören „zu den am besten überwachten Institutionen und Schüler zu den am besten überwachten sozialen Gruppen“. Mehr als 95 Prozent der Lehrer sind vollständig geimpft, laut einer neuen freiwilligen Erhebung sind gut 75 Prozent aufgefrischt.
Der Lehrerverband NRW sprach hingegen von einer drastischen Erhöhung. „Das Infektionsgeschehen in den Schulen droht außer Kontrolle zu geraten.“ Der Höhepunkt der Omicron-Welle ist Experten zufolge noch nicht erreicht. „Wir erneuern daher unsere Forderung, den Schulen die Möglichkeit zu geben, sich punktuell und vorübergehend vom Präsenzunterricht abzuwenden“, sagte Verbandsvorsitzender Sven Christoffer laut Mitteilung.