Gesundheit – Erfurt – Assoziationen zu Omikron: „Mit dem Rücken zur Wand stehen“ – Gesundheit

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Gesundheit – Erfurt – Assoziationen zu Omikron: „Mit dem Rücken zur Wand stehen“ – Gesundheit

Erfurt (dpa/th) – Betreiber sozialer Einrichtungen in Thüringen schlagen angesichts der Omicron-Welle Alarm. Einrichtungen der Pflege, Eingliederungshilfe und Jugendhilfe kämpfen derzeit mit massiven Personalengpässen aufgrund von Krankheit und Quarantäne, teilte der Bund der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen am Freitag mit. Allein zwei Drittel der stationären Pflegeheime melden derzeit Corona-bedingt hohe Personalengpässe.

„Viele soziale Einrichtungen stehen mit dem Rücken zur Wand und wissen nicht, wie sie ihre Aufgaben weiter erfüllen sollen“, hieß es. Teilweise müssten Rentner reaktiviert oder Kitas geschlossen werden, um den Wohnbetrieb in der Eingliederungshilfe aufrechtzuerhalten. Eine Lockerung ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.

Der Vorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion, Mario Voigt, forderte angesichts der Lage eine Änderung der Quarantäneregelungen, insbesondere für symptomfreie Infizierte. „Jeder, der keine Symptome hat, sollte vor der derzeitigen Mindestquarantänezeit von sieben Tagen getestet werden können“, sagte er. Personalmangel entsteht dort, wo Mitarbeiter arbeiten könnten und wollten.

Sollte die Thüringer Corona-Verordnung am 2. April auslaufen, werde dies zu einer Verschärfung führen, teilte die Liga mit. „Bei den Wohlfahrtsverbänden macht sich der Eindruck bemerkbar, dass die Augen vor einem Problem verschlossen werden.“ Offenbar wird der Schutz gefährdeter Gruppen komplett an die sozialen Leistungserbringer abgegeben – das widerspricht jeder Vorstellung von Solidarität. In der Liga sind soziale Verbände wie Caritas, Arbeiterwohlfahrt, Paritätische oder das Rote Kreuz organisiert.

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