Erfurt (dpa/th) – In Thüringen gilt ab Sonntag in fast allen öffentlichen Bereichen keine Maskenpflicht mehr. Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) empfahl den Bürgern indes angesichts der immer noch sehr hohen Corona-Infektionszahlen das freiwillige Tragen von Masken in geschlossenen Räumen. Dies gilt vor allem beim Besuch von Veranstaltungen, beim Friseur oder beim Einkaufen. „Das Tragen einer Maske ist Selbstschutz und Fremdschutz“, sagte Werner am Freitag in Erfurt. Viele Menschen mit Vorerkrankungen sind auf rücksichtsvolles Verhalten anderer angewiesen.
Die rot-rot-grüne Regierungskoalition ist am Donnerstag im Landtag mit dem Plan gescheitert, die bestehenden Corona-Regeln bis zum 8. Mai zu verlängern. Damit gilt in Thüringen nur noch der Basisschutz nach dem Bundesinfektionsschutzgesetz. Mit der Maskenpflicht fallen auch Zugangsbeschränkungen zu bestimmten Bereichen – etwa Hotels und Restaurants. Bisher hatten nur Geimpfte, Genesene oder Getestete (3G) Zugriff.
Masken müssen nur noch im öffentlichen Nahverkehr sowie in Arztpraxen, Krankenhäusern, Rettungsdiensten und Pflegeeinrichtungen getragen werden. Auch in Gemeinschaftseinrichtungen für Obdachlose und Flüchtlinge sind sie verpflichtend. Eine Testpflicht besteht laut Ministerium nur für Besucher und Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.
Werner hat die bestehende Thüringer Infektionsschutzverordnung bis Ende April um den sogenannten Basisschutz verlängert. Eigentlich wollte die Minderheitskoalition Thüringen zum Hotspot erklären, um Corona-Regeln wie 3G in der Gastronomie ausweiten zu können. Die Opposition im Landtag widersetzte sich dem und drängte auf weitgehende Lockerungen und Eigenverantwortung der Bürger.
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