Berlin (dpa) – Mehr als jeder zweite Bundesbürger will auch nach Ablauf der Maskenpflicht weiterhin eine Maske tragen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die „Bild am Sonntag“.
52 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Maske auch dann festhielten, wenn sie dazu nicht verpflichtet waren – 79 Prozent im öffentlichen Nahverkehr, 76 Prozent im Einzelhandel, 66 Prozent im Fernverkehr, 51 Prozent bei physischen Dienstleistungen, 39 Prozent in Kultureinrichtungen, 23 Prozent in der Gastronomie und 22 Prozent am Arbeitsplatz.
Auf die Maske wollen hingegen 41 Prozent der Befragten verzichten, sobald die Pflicht im Zuge der Lockerung der Corona-Maßnahmen aufgehoben wird. Eine Mehrheit wiederum befürwortet auch die Beibehaltung der Maskenpflicht über den 20. März hinaus, insbesondere in Bussen, Bahnen und im Einzelhandel.
Rechtsgrundlage für Maßnahmen erlischt
Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, dass die allermeisten Corona-Beschränkungen bis zum 20. März aufgehoben werden sollen. Die bundesweite Rechtsgrundlage für solche Maßnahmen läuft am 19. März aus. Ein grundsätzlicher Schutz etwa mit Maskenpflicht in Innenräumen, in Bussen und Bahnen und mit Tests soll aber möglich bleiben.
Auch Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hält das Tragen von Masken in Schulen weiterhin für notwendig. „Ich würde es begrüßen, wenn in Schulen – und anderswo – noch Masken getragen würden“, sagte die Grünen-Politikerin der „Bild am Sonntag“.
Einspruch kam von der FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus. Grundsätzlich „sollte es in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen liegen, wo und in welchem Umfang man im Alltag eine Maske trägt“, sagte sie. „Für Kinder ist es besonders wichtig, dass sie ohne Maske ihrem Alltag nachgehen können.“
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert die Bundesregierung auf, rasch die Grundlage für eine Ausweitung der Maskenpflicht zu schaffen. „Die Ampel wird benötigt, damit wir nicht völlig ungeschützt nach Corona ausgeliefert werden. Wir brauchen eine gesetzliche Grundlage, die es weiterhin ermöglicht, Masken zu tragen und Tests durchzuführen“, sagte Söder der „Bild am Sonntag“. Dies sei insbesondere für die Schulen notwendig: „Nur mit Tests und Masken können wir im Präsenzunterricht die notwendige Sicherheit für unsere Schülerinnen und Schüler erreichen.“
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