Gesundheit – Lauterbach: „Noch nicht in sicheren Gewässern“ – Gesundheit

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Gesundheit – Lauterbach: „Noch nicht in sicheren Gewässern“ – Gesundheit

Berlin (dpa) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat trotz leicht rückläufiger Corona-Infektionszahlen vor der Notwendigkeit gewarnt, weiterhin Vorsicht walten zu lassen und vor weiteren Lockerungen zu warnen.

Der Höhepunkt der Omicron-Welle sei überschritten, sagte der SPD-Politiker in Berlin. Ein erneuter Anstieg der Fallzahlen kann zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Die Entwicklung befinde sich „noch nicht wirklich in sicherem Fahrwasser“. Lauterbach verwies auf den immer noch hohen Anteil ungeimpfter Risikopersonen über 60 und die neue, vermutlich ansteckendere omicron-Subvariante BA.2.

Die nach ersten Erkenntnissen noch schneller übertragbare BA.2-Variante von Omikron hat laut Robert-Koch-Institut (RKI) in Deutschland merklich zugenommen.

Das RKI verzeichnete in seinem Wochenbericht, dass der Anteil der in einer Stichprobe untersuchten Corona-Fälle zuletzt auf 14,9 Prozent gestiegen sei. Diese Angaben beziehen sich auf die Woche bis zum 6. Februar – für die Woche davor gibt das RKI den Anteil mit 10,4 Prozent an.

Es liegen noch nicht genügend Daten vor, um die Merkmale des Subtyps im Hinblick auf die Schwere der Erkrankung genauer einschätzen zu können. Aufgrund der fortschreitenden Verbreitung und leichteren Übertragbarkeit von BA.2 sei jedoch „ein langsamerer Rückgang oder ein erneuter Anstieg der Fallzahlen nicht auszuschließen“, heißt es.

Zu einer solchen Entwicklung könnten daher auch die geplante Lockerung der Corona-Maßnahmen und eine damit verbundene Zunahme der Kontakte beitragen. Experten weisen in letzter Zeit vermehrt auf BA.2 als möglichen Unsicherheitsfaktor hin. In Ländern wie Dänemark hat sich der Subtyp bereits rasant verbreitet. Das ist also auch in Deutschland möglich und könnte nach Ansicht vieler dafür sorgen, dass die Omicron-Welle verlängert wird.

„Es geht um einen langsamen Ausstieg“

Mit Blick auf die Beschlüsse von Bund und Ländern, die drastischen Alltagsbeschränkungen bis zum 20. März weitgehend aufzuheben, betonte Lauterbach, dass dies nicht das Ende aller Corona-Maßnahmen sei. Es gehe um einen „slow exit“. Er appellierte daher an alle Ministerpräsidenten, nicht darüber hinauszugehen. Es gilt, die vereinbarten Schritte wie am Schnürchen umzusetzen. „Das ist das Maximum, das wir uns leisten können, um uns zu entspannen.“

Im Herbst ist nach wissenschaftlichen Einschätzungen mit weiteren Corona-Wellen zu rechnen. Um dem zu begegnen, sei eine generelle Impfpflicht notwendig, machte Lauterbach deutlich.

© dpa-infocom, dpa:220218-99-181908/5