München (dpa/lby) – Der Pflegenotstand in Bayern ist nach einer Hochrechnung der Krankenkasse Barmer brisanter als bisher angenommen. Die Zeit drängt, es fehle bereits an Pflegekräften, betonte die Landesgeschäftsführerin der Barmer in Bayern, Claudia Wöhler. „Wir müssen die Herausforderungen in der Pflege schnell angehen und den Menschen in den Mittelpunkt stellen.“ Für eine patientenorientierte, qualitativ hochwertige Versorgung muss die Versorgung qualitativ und digital weiterentwickelt werden.
Wöhler betonte, dass auch der Fachkräftemangel entschlossen angegangen werden müsse. Um den Beruf attraktiver zu machen, ist es richtig, die Aufgabenteilung abzuschaffen und das Recht auf familienfreundliche Arbeitszeiten einzuführen. Auch die körperlichen und psychischen Belastungen des Jobs müssten abgefedert werden, betonte Wöhler. Auch Auszubildende müssen nicht nur mit angemessener Bezahlung, sondern auch mit flexibleren Arbeitszeitmodellen rekrutiert werden.
Wöhler will die von der Barmer errechneten Zahlen zu Pflegebedürftigen und Pflegepersonalmangel im Jahr 2030 am Mittwoch in München vorstellen.
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