Gesundheit – RKI: Der Verlauf der Pandemie hängt von Verantwortungsbewusstsein ab – Gesundheit

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Gesundheit – RKI: Der Verlauf der Pandemie hängt von Verantwortungsbewusstsein ab – Gesundheit

Berlin (dpa) – Angesichts zuletzt steigender Infektionszahlen in Deutschland hält das Robert Koch-Institut (RKI) das Verantwortungsbewusstsein und das Kontaktverhalten der Menschen weiterhin für wegweisend.

„Der weitere Verlauf der Pandemie hängt davon ab, ob sich größere Teile der Bevölkerung weiterhin verantwortungsbewusst verhalten oder inwieweit mögliche infektionsbedingte Kontakte zunehmen“, heißt es im Corona-Wochenbericht des RKI vom Donnerstagabend.

„In der Bevölkerung herrscht nach wie vor ein sehr hoher Infektionsdruck“, schreiben die Experten in dem Bericht. Dementsprechend sind die Sieben-Tage-Inzidenzen in allen Altersgruppen wieder angestiegen, insbesondere bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Zahl der Arztbesuche in Deutschland wegen Corona ist in der vergangenen Woche in allen Altersgruppen mit Ausnahme der 0- bis 4-Jährigen wieder gestiegen.

Eine Zunahme schwerer Krankheitsverläufe betrifft vor allem die Altersgruppe 80+. Zudem verweisen die Experten auf die deutliche Zunahme der Zahl der durchgeführten Laboruntersuchungen in der vergangenen Woche. Es stehen aber noch weitere Testkapazitäten zur Verfügung.

Omikron-Subtyp BA.2

Der noch leichter übertragbare Omicron-Subtyp BA.2 ist daher in Deutschland weiter auf dem Vormarsch und mittlerweile für eine Vielzahl von Infektionen verantwortlich. Bis Ende der ersten Märzwoche war der Anteil von BA.2 in einer Stichprobe dem Bericht zufolge auf etwa 62 Prozent gestiegen. In der Woche zuvor lag der Wert noch bei rund 50 Prozent.

Die leichtere Übertragbarkeit von BA.2, die Rücknahme kontaktreduzierender Maßnahmen und ein verändertes Verhalten der Bevölkerung seien vermutlich der Grund dafür, schreiben die Experten, dass die Zahl der übertragenen Infektionen in der vergangenen Woche wieder deutlich gestiegen sei. Konkret stieg die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz in der Woche zum 13. März im Vergleich zur Vorwoche um 22 Prozent, und in allen Bundesländern mit Ausnahme von Berlin stiegen die Fallzahlen teilweise deutlich an.

Die Corona-Ausbreitung hatte am Donnerstag mit 294.931 gemeldeten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden einen Höchststand. Die Sieben-Tage-Inzidenz war auf einen Rekordwert von 1.651,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen gestiegen, binnen eines Tages waren 278 Menschen mit Corona gestorben.

Vor dem Hintergrund immer neuer Höchststände bei Corona-Infektionen ringen Bund und Länder nun um den künftigen Corona-Fahrplan. Am Samstag sollen nach dem Plan der Ampelregierung die meisten bundesweiten Schutzmaßnahmen auslaufen. Ein deutlich engerer Grundschutz soll bestehen bleiben. Die Länder haben eine Übergangsfrist bis zum 2. April. Spätestens dann sollen weitere Corona-Auflagen nur noch in Hotspots nach einem Beschluss im Landtag möglich sein.

Das RKI bekräftigt in seinem Bericht angesichts steigender Fallzahlen von Covid-19-Infektionen und anderen akuten Atemwegsinfektionen seine Empfehlungen, Kontakte nach Möglichkeit weiter zu reduzieren und insbesondere in Innenräumen Masken zu tragen, und wiederholt seine Impfappelle. Wer Symptome wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten habe, solle unabhängig von seinem Impfstatus zu Hause bleiben, um eine Ansteckung in der Umgebung zu vermeiden, warnte die Behörde via Twitter.

© dpa-infocom, dpa:220318-99-568454/2