Lizenzverträge für Corona-Medikament Pfizer für 95 ärmere Länder

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Lizenzverträge für Corona-Medikament Pfizer für 95 ärmere Länder

Eine günstigere Version des Corona-Medikaments Nirmatrelvir des US-Pharmariesen Pfizer soll bald in 95 ärmeren Ländern erhältlich sein. Mit 35 Generikaherstellern seien entsprechende Lizenzvereinbarungen für die Belieferung von Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen abgeschlossen worden, teilte der von der UN unterstützte Global Medicine Patent Pool (MPP) am Donnerstag in Genf mit.

Pfizer hat im November mit der MPP einen Lizenzvertrag für das Corona-Medikament unterzeichnet. Diese vergab nun die Unterlizenzen an eine Reihe von Herstellern. Die Herstellung generischer Versionen von Nirmatrelvir wird „eine entscheidende Rolle dabei spielen, sicherzustellen, dass Menschen überall, insbesondere in den ärmsten Teilen der Welt, einen gerechten Zugang zu oralen Behandlungen für COVID-19 haben“, sagte Albert Bourla, CEO von Pfizer.

Laut MPP gingen die Lizenzen an 19 Unternehmen in Indien und fünf in China. Die restlichen Zulassungen gingen an Hersteller in Bangladesch, Pakistan, Vietnam, Brasilien, der Dominikanischen Republik, Mexiko, Serbien, Jordanien, Israel und Südkorea. Auch einem Unternehmen in der Ukraine wurde eine Lizenz angeboten. Aufgrund des russischen Krieges gegen das Land konnte das Unternehmen den Lizenzvertrag jedoch noch nicht unterzeichnen.

Sechs der Lizenznehmer werden die Rohstoffe für das Medikament herstellen, neun weitere werden das fertige Medikament herstellen. Die anderen Unternehmer übernehmen beide Schritte.

Nirmatrelvir ist ein Proteasehemmer und blockiert ein Enzym, das das Coronavirus für seine Vermehrung benötigt. Auf diese Weise soll das Medikament eine Covid-19-Erkrankung abschwächen.

Pfizer wird kein Geld für die Lizenzvereinbarungen erhalten, weil die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Covid-19 immer noch als gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite einstuft.

Nach dem Ende der Corona-Pandemie soll Pfizer weiterhin kein Geld für den Verkauf von Nirmatrelvir in armen Ländern erhalten. In Ländern mit mittlerem Einkommen würde Pfizer eine Gebühr von fünf Prozent auf Verkäufe an den öffentlichen Sektor erhalten. Bei Verkäufen an den privaten Bereich wird dann eine Gebühr von 10 Prozent erhoben.

Veröffentlicht: 18.03.2022 – Quelle: Agence-France-Presse