Gesundheit – Stuttgart – Corona-Strategiewechsel: Expertengremium unterstützt Lucha – Gesundheit

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Gesundheit – Stuttgart – Corona-Strategiewechsel: Expertengremium unterstützt Lucha – Gesundheit

Stuttgart (dpa/lsw) – Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) hat von Vertretern des Landesgesundheitssystems Unterstützung für einen Strategiewechsel im Umgang mit der Corona-Pandemie erhalten.

Bei einer Anhörung des Gesundheitsministeriums am Freitag sprachen sich die Vertreter von Gesundheitsbehörden, Kliniken und Ärzteschaft einstimmig für ein Ende des Testens ohne Anlass aus. Diese Tests verursachten hohe Kosten, viel Aufwand und seien unzuverlässig, sagte der Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Mannheim, Stefan Schäfer. Deshalb sollte man sie nicht länger festhalten.

Sinnvoll sind aus Sicht der Experten aber auch Tests bei Menschen mit Krankheitssymptomen und in bestimmten sensiblen Bereichen, etwa in Kliniken. Darüber hinaus haben mehrere Experten vorgeschlagen, die Isolation im Falle einer Infektion auf Personen mit Symptomen zu beschränken.

Einige dieser Anregungen hatte Gesundheitsminister Lucha bereits in einem Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) aufgegriffen. Allerdings hatte der Brief bei der Opposition im Landtag für großes Erstaunen und Empörung gesorgt, auch weil die dortigen Äußerungen Aussagen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) widersprachen. Lauterbach sagte daraufhin, er werde den Vorschlag des Staatsministers „auf keinen Fall aufgreifen“.

Lucha sagte am Freitag im Expertengremium, Minister Lauterbach habe seine Aussage ihm gegenüber in der Gesundheitsministerkonferenz relativiert. „So wollte er das nicht sagen.“

Gründe für einen Strategiewechsel der Corona-Maßnahmen sah Lucha ebenso wie die Mediziner in der durch die Omicron-Variante veränderten Situation. Der Epidemiologe Stefan Brockmann vom Landesgesundheitsamt sagte, er rechne mit einer stabilen bis rückläufigen Entwicklung der Fallzahlen. Gleichzeitig gibt es im Verhältnis zur Fallzahl deutlich weniger Intensivpatienten als in Vorwellen ohne omicron-Variante.

Gleichzeitig betonte das Expertengremium, dass auch nach Aufhebung der Maskenpflicht in den meisten Bereichen, insbesondere in Innenräumen, Masken getragen werden sollten.

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