Gesundheit – Über 100.000 neue Corona-Fälle – Vor allem junge Menschen infiziert – Gesundheit

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Gesundheit – Über 100.000 neue Corona-Fälle – Vor allem junge Menschen infiziert – Gesundheit

Berlin (dpa) – Mit Verzögerung zu anderen EU-Staaten erreichen die Corona-Fallzahlen auch in Deutschland bisher unbekannte Höhen – Tendenz steigend. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Mittwoch erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 100.000 innerhalb eines Tages übertragene Infektionen gemeldet.

Die große Frage ist nun, wie sich diese immense Zahl auf die Belegung der Kliniken und der sogenannten kritischen Infrastruktur auswirkt, zu der beispielsweise die Energie- und Wasserwirtschaft gehört.

RKI-Präsident Lothar Wieler sprach kürzlich von einer „neuen Phase der Pandemie“, in der die Zahl der schwer Erkrankten weniger entscheidend sein werde als die Zahl der Fälle. Die durch die Virusvariante Omicron ausgelöste Welle schlägt sich bisher nicht in der Zahl der Corona-Patienten auf der Intensivstation nieder. Seit der ersten Dezemberhälfte ist diese laut Verband der Intensivmediziner DIVI von rund 5000 auf 2664 (Dienstag) gesunken. Auch die Zahl der vom RKI offiziell gemeldeten Corona-Toten ist in den vergangenen Tagen zurückgegangen. Innerhalb von 24 Stunden wurden den neuen Angaben zufolge deutschlandweit 239 Todesfälle mit oder durch Corona registriert. Vor einer Woche waren es 384.

Schnelle Ausbreitung

Wegen Corona mussten laut RKI nur noch etwa halb so viele Menschen in eine Klinik wie Ende November – mit leicht steigender Tendenz. Hohe Infektionszahlen spiegeln sich in den Kliniken nur verzögert wider, weil es Zeit braucht, bis ein Patient aufgenommen wird. Die neue Omicron-Variante breitet sich rasant in der Bevölkerung aus, wird aber tendenziell mit milderen Verläufen in Verbindung gebracht als die bisher dominante Delta-Variante.

Derzeit infizieren sich vergleichsweise wenige ältere Menschen, die besonders anfällig für schwere Verläufe sind. Laut RKI lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei Menschen ab 80 Jahren bei rund 115 – mit leicht steigender Tendenz. Wenn sich deutlich mehr ältere Menschen anstecken, könnte dies laut Experten zu einem deutlichen Anstieg der Zahl der Schwerkranken führen.

Peak bei 7-Tage-Inzidenz

Bei den 5- bis 14-Jährigen ist die Inzidenz mittlerweile etwa zehnmal höher als bei den Älteren und hat sich innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt. Dies kann auch mit dem Ende der Weihnachtsferien zusammenhängen. Die Schüler werden regelmäßig getestet.

Innerhalb von 24 Stunden hatten die Gesundheitsämter dem RKI 112.323 Fälle gemeldet. Das sind rund 32.000 mehr als am Mittwoch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz erreichte mit 584,4 ebenfalls ihren Höhepunkt. Am Vortag lag die bundesweite Inzidenz bei 553,2 (Vorwoche: 407,5; Vormonat: 315,4).

Seit Beginn der Pandemie zählt das RKI 8.186.850 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen unentdeckt bleiben.

© dpa-infocom, dpa:220119-99-762697/3