Familienministerin Anne Spiegel Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) sagte der Deutschen Presse-Agentur, das Gremium habe ein äußerst wichtiges Thema aufgegriffen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sprach von einem „hervorragenden Entwurf“. Die Experten wiesen darauf hin, „dass auch der Schutz der Kinder vor Ansteckung sehr wichtig ist“, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin und plädierte vor diesem Hintergrund weiter für Masken für Kinder, wenn die Infektionszahlen hoch seien, wie es derzeit der Fall sei.
Auch die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) begrüßte die Stellungnahme. Sie lenke den Blick „neben der primären auf die sekundäre Krankheitslast der Pandemie für die Kinder“. Die Ausnahmesituation wird von vielen Kindern als belastend und ängstlich beschrieben, mit teilweise relevanten Folgeproblemen im psychischen und sozialen Bereich. „Obwohl Kinder in Bezug auf die Schwere von Covid-19-Erkrankungen nicht als gefährdete Gruppe gelten, sind sie durch die gewählten Pandemiemaßnahmen sehr gefährdet. Hier ist es jetzt wichtig, Schutzmaßnahmen zu ergreifen“, so die DKGJ.
Hinweis auf die sekundäre Krankheitslast
In der am Donnerstagabend veröffentlichten Stellungnahme hatte der Expertenrat beides gefordert: Kinder müssen gleichermaßen vor Infektionen und Krankheiten infolge der Pandemie geschützt werden. Als „besonders gravierend“ wird die sogenannte sekundäre Krankheitsbelastung durch psychische und körperliche Erkrankungen, ausgelöst durch Lockdown-Maßnahmen, Belastungen in der Familie wie Angst, Krankheit, Tod oder Verlust der Existenzgrundlage, Verlust der gesellschaftlichen Teilhabe oder Planungssicherheit, bezeichnet „.
Seit der Entscheidung von Bund und Ländern, viele Corona-Maßnahmen bis zum Frühlingsbeginn am 20. März schrittweise aufzuheben, wird auch verstärkt darüber diskutiert, wie lange und in welchem Umfang Masken und Tests für Kinder und Jugendliche in Schulen oder Kitas gelten wird noch nötig sein.
Der Koordinator der unionsregierten Länder in der Kultusministerkonferenz, Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU), sagte der dpa in Wiesbaden, wenn alle gesellschaftlichen Bereiche gelockert werden sollen, müsse auch die Schule genutzt werden Interesse von Kindern und Jugendlichen an der Rückkehr zur Normalität schaffen Erleichterung. „Das bedeutet, dass wir über Änderungen der Maskenanforderungen und -tests vor Ort sprechen müssen.“ Das sind Sie den Schülern nach vielen Wochen und Monaten extremer Belastung schuldig.
Lauterbach: Kontamination nicht zulassen
Lauterbach sprach sich gegen ein schnelles Ende der Maßnahmen an Schulen aus. Wie bei Erwachsenen sei es auch bei den Kindern wichtig, sie in einen „geschützten Raum“ zu bringen und „bis zur Wetterbesserung in den letzten Monaten keine Ansteckung zuzulassen“. Die Bundesregierung fordert weiterhin einen guten Kinderschutz. Dazu gehörten angesichts der aktuell hohen Inzidenzen natürlich auch Masken. Er ärgert sich immer, wenn gesagt wird, Infektionen seien für Kinder ungefährlich oder sogar sicherer als Impfungen. „Beides ist einfach falsch“, sagte Lauterbach.
Kinder und Jugendliche sollen laut Minister Spiegel weiterhin regelmäßig auf Corona getestet werden. Der Empfehlung des Expertenrates, dass Schulen, Kitas und außerschulische Bildungs-, Freizeit- und Sporteinrichtungen für Kinder und Jugendliche geöffnet bleiben müssen, schließt sie sich uneingeschränkt an. „Um sie jedoch bestmöglich vor einer Ansteckung zu schützen, muss weiterhin regelmäßig und verbindlich getestet werden.“
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