Berlin (dpa/tmn) – Ab dem 18. Geburtstag ist vieles möglich: Auch mit einer Blut- oder Plasmaspende Leben retten gehört dazu.
Das Höchstalter für Erstspender liegt in der Regel bei 60 Jahren, regelmäßige Spenden sind laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) für erfahrene Spender bis zum 68. Lebensjahr möglich. Die beiden Altersgrenzen sind nicht in Stein gemeißelt. Auch ältere Menschen können im Einzelfall mit ärztlicher Zustimmung spenden.
Für alle gilt: Sie müssen sich am Tag der Spende fit und gesund fühlen und laut BZgA mindestens 50 Kilogramm wiegen.
Gesundheitscheck vor Spende
Vor der Spende wird der Gesundheitszustand überprüft: Er ist laut Deutschem Roten Kreuz (DRK) Teil der zu messenden Körpertemperatur. Auch der Hämoglobinspiegel im Blut wird mit einem kleinen Stich in den Finger bestimmt. Ist er zu niedrig, ist dies laut DRK ein möglicher Hinweis auf Eisenmangel. Blutspenden ist an diesem Tag nicht möglich.
Es gibt auch eine Vielzahl von Gründen für eine vorübergehende Stundung. Wer sich innerhalb der vergangenen vier Wochen mit dem Coronavirus infiziert hat, soll kein Blut spenden. Bei einfachen Infektionen wie einer Erkältung gilt mindestens eine Woche Urlaub.
Blut kann beispielsweise vier Monate nach Tätowierungen und vier Wochen nach Impfung mit Lebendimpfstoffen nicht gespendet werden. Bei Corona-Impfungen mit den derzeit verfügbaren Impfstoffen sind Blutspenden jedoch bereits am Folgetag möglich. Treten keine Impfreaktionen wie Fieber oder lokale Schwellungen auf, gibt der DRK-Blutspendedienst West Auskunft.
Manche Menschen dürfen kein Blut spenden. Dazu gehören Menschen mit bestimmten chronischen Krankheiten, wie zum Beispiel insulinpflichtige Diabetiker.
Planen Sie genügend Zeit ein
Es ist ratsam, nicht auf nüchternen Magen zu spenden, sondern vor und nach der Blutspende ausreichend zu essen und zu trinken. Das beugt Kreislaufproblemen vor. Nach der Blutspende steht anstrengendes Training nicht mehr auf dem Tagesplan.
Für eine Vollblutspende sollten Sie etwa eine Stunde einplanen – dazu gehören die Voruntersuchung und die Ruhe danach. Die Entnahme von rund 500 Milliliter Blut dauert etwa zehn Minuten.
Bei einer Plasmaspende dauert die Entnahme mit rund 30 bis 45 Minuten deutlich länger. Bei der Spende wird das Plasma in der Regel in einem speziellen Gerät von den anderen Blutbestandteilen getrennt – diese werden dem Körper wieder zugeführt.
Pro Jahr sind bis zu 60 Plasmaspenden möglich, der Mindestabstand zwischen ihnen beträgt drei Tage. Frauen dürfen nur viermal im Jahr Vollblut spenden, Männer sechsmal. Dazwischen muss eine Pause von mindestens acht Wochen liegen.
Wenn Sie Blut spenden, sollten Sie Ihren Personalausweis mitbringen und denken Sie daran, Ihren Blutspendeausweis mitzubringen, wenn Sie mehr spenden. Sie erhalten es einige Wochen nach der ersten Spende.
Helfen Sie anderen, profitieren Sie selbst
In erster Linie helfen Sie mit Ihrer Spende natürlich anderen. Neben dem guten Gefühl gibt es je nach Blutspendedienst auch kleine Geschenke, Gutscheine, Geld oder wohltätige Spenden.
Und man lernt etwas über seinen eigenen Körper. Nach der Spendenpremiere kennt man seine eigene Blutgruppe – diese ist in der Regel nicht auf den Ergebnissen anderer Laboruntersuchungen des Blutes angegeben. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) hin.
Gründliche Untersuchungen vor der Blutspende können auch dazu dienen, mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.
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