Hilfsangebote für die Ukraine aus der Region

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Hilfsangebote für die Ukraine aus der Region

Bilder und Berichte von zerstörten Häusern, verzweifelten Menschen, Toten und Verletzten, Familien auf der Flucht sind schockierend. Die Hilfsbereitschaft ist ausgeprägt. Beispiele aus der Region.

In den Jahren nach der Krim-Annexion und den blutigen Konflikten in der Ostukraine sorgten die in Nidda-Wallernhausen ansässigen Hilfsorganisationen Nehemia Christliches Hilfswerk und AVC – Aktion für verfolgte Christen und Bedürftige – für medizinische Versorgung, Suppenküchen, Betreuung traumatisierter Kinder , Hilfstransport und Wiederaufbau geholfen. „Jetzt beginnt ein neuer ‚Marathon'“, vermuten die Verantwortlichen. Die Missionsarbeit hat langjährige Kontakte in die Ukraine. Diese sind hilfreich für den erneuten Support.

Nehemia und AVC berichten über aktuelle Projekte wie die Evakuierung, Unterbringung und Versorgung von Menschen in der Ukraine oder die Aufnahme und Versorgung von Flüchtlingen in Polen. Weitere Hilfen sind in Vorbereitung.

Geld ermöglicht gezielte Hilfe

Der AVC nimmt Hilfsgüter wie haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Feldbetten, Decken, Kissen, Decken, Laken, Schlafsäcke, Isomatten und Handtücher sowie saubere und gut erhaltene Kleidung, insbesondere für Frauen, Babys und Jugendliche entgegen. Die Hilfsgüter können direkt bei AVC/Nehemia in Wallernhausen, Ranstädter Straße 20 abgegeben werden. Die Telefonnummer lautet 06043/984920.

Darüber hinaus ermöglichen Spenden es, benötigte Waren direkt und gezielt in größeren Mengen zu erwerben. Aber auch die Transportkosten werden übernommen. Spenden werden erbeten über AVC (AVC, DE39 5066 1639 0007 0013 12, Verwendungszweck: Ukraine).

Auch beim DRK gehen viele Anfragen nach möglichen Spenden ein. Alle Hilfen für die Ukraine werden nicht in Hessen oder Büdingen geplant und koordiniert, sondern ausschließlich über das DRK-Generalsekretariat in Berlin, informiert Fabian Thoma, Geschäftsführer des Kreisverbandes Büdingen.

Der Wunsch, kriegsbedingt in Not geratene Menschen zu unterstützen und sich auf diese Weise solidarisch zu zeigen, sei nachvollziehbar und ehrenhaft, sagt der DRK-Landesverband Hessen, gibt aber Anlass zur Sorge: Gut gemeinte, aber unkoordinierte Lieferungen füllen Lager und blockieren Transport und Sortierung Kapazitäten. „Große Mengen können die Helfer vor Ort gar nicht sortieren“, sagt Thoma.

Die Zentren des Polnischen und des Ukrainischen Roten Kreuzes weisen darauf hin, dass keinerlei Kapazitäten vorhanden sind, um unkoordinierte und unaufgeforderte Hilfslieferungen und Unterstützungsangebote entgegenzunehmen. „Unkoordinierte Lieferungen blockieren die ohnehin stark beanspruchten Logistik- und Hilfsstrukturen und führen zu einem Infarkt lebenswichtiger Versorgungsleitungen“, erklärt das DRK. Das hilft den Menschen in der Ukraine nicht, behindert aber die humanitäre Arbeit vor Ort.

Sachspenden können vom Deutschen Roten Kreuz aufgrund der aktuellen Sicherheitslage nicht angenommen werden. Besteht für die betroffenen Gebiete ein konkreter Bedarf an Hilfsgütern oder bedarfsgerechten Gütern, informiert das DRK die Bevölkerung. Deshalb bittet das Rote Kreuz um Geldspenden. Diese könnten flexibler und effizienter eingesetzt werden als Sachspenden.

Hierfür wurde folgender zentraler Spendenzweck eingerichtet: »Nothilfe Ukraine«, IBAN: DE63 370 205 000 005 023 307, BIC: BFSWDE33XXX; Stichwort: Nothilfe Ukraine. Anfragen von Unternehmen zu Spenden oder Kooperationen können per E-Mail an [email protected] gerichtet werden.

Partnerstadt Izbicko bittet um Hilfe

Am Freitagabend erreichte den Partnerschaftsverein Florstadt ein Hilferuf aus seiner polnischen Partnerstadt Izbicko. Die Stadt, 400 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, erwartet zahlreiche Flüchtlinge. Dort wurden Feuerwachen und andere öffentliche Gebäude als Notunterkünfte hergerichtet. Nach Rücksprache mit dem dortigen Bürgermeister werden neben Verbandsmaterial, Papierhandtüchern und Desinfektionsmitteln vor allem Babynahrung (Milchpulver und Gläschen) und Hygieneartikel benötigt. Weitere Informationen zu den erforderlichen Unterlagen finden Sie auf der Website des Partnerschaftsvereins Florstadt unter http://www.partnerschaftsverein-florstadt.de/.

Neben vielen Unternehmen aus Florstadt und Umgebung hat auch die Stadt ihre Unterstützung mit der Feuerwehr zugesagt und so startet am Wochenende die Erste-Hilfe-Lieferung ins 800 Kilometer entfernte Izbicko. Die Feuerwehr in Izbicko organisiert dann die Verteilung des Materials vor Ort. Weitere Informationen erteilt der Verein auf Anfrage per E-Mail unter der Adresse [email protected].

In Nidda wird ein Verein gegründet

Am Mittwoch wurde in Nidda der Verein »Nidda hilft!« gegründet. Die offizielle Eintragung ins Vereinsregister geht heute Vormittag, teilt Dr. Daniel Kaczarepa mit. Ziel ist es, möglichst viele Sach- und Geldspenden für die Ukraine zu sammeln.

Die Gründungsmitglieder verfügten über ein gut funktionierendes Netzwerk und eine große Reichweite. Außerdem sind viele Helfer und etliche Spezialisten für Finanzen, Werbung, Technik, Lager und Logistik darunter. „Wir wollen uns schnell vernetzen und auch mit größeren Unternehmen und Kommunalpolitikern in Kontakt treten“, sagt Kaczarepa. Eine Liste der benötigten Artikel, Kontaktdaten und eine Bankverbindung werden kurzfristig über die Internetadresse www.niddahilft.de veröffentlicht.

Benötigt werden laut Kaczarepa vor allem Hygieneartikel, saubere Winterkleidung, möglichst voll aufgeladene Powerbanks, aber auch haltbare und leicht zu verarbeitende Lebensmittel sowie Feldkocher und Gaskartuschen, Schlafsäcke, Isoliermatten und Wärmedecken. Die Sammelstelle „Nidda hilft“ befindet sich bei Velec electronic Bikes, Oberwiese 26, in Rainrod.