HIV-positive Frau dank Stammzelltherapie geheilt: Auch der Blutkrebs ist verschwunden

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HIV-positive Frau dank Stammzelltherapie geheilt: Auch der Blutkrebs ist verschwunden
  • vonJuliane Gutmann

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Eine HIV-Infektion kann AIDS auslösen. Doch eine neuartige Therapie eliminiert das potenziell tödliche Virus nachhaltig.

AIDS und HIV sind nicht die gleichen Krankheiten. HIV ist ein Virus, das die Zellen des Immunsystems angreift, sich dort vermehrt und das Immunsystem immens schädigen kann. Ohne geeignete Therapie wird der Infizierte anfälliger für viele Infektionskrankheiten durch Viren, Bakterien und Pilze, die bei gesunden Menschen normalerweise harmlos sind, informiert die Apotheken Umschau. Ist der Körper durch die HIV-Infektion sehr geschwächt, können laut der Deutschen Aids-Hilfe verschiedene Symptome auftreten, wie langanhaltende Lymphknotenschwellungen, Gürtelrose (Herpes zoster), Fieber und sogar Nervenschäden in Armen und Beinen .

Mediziner sprechen von AIDS, wenn infolge einer HIV-Infektion schwere Erkrankungen auftreten, zum Beispiel Pilzinfektionen der Speise- und Luftröhre oder bestimmte Krebsarten. Schon weniger als 200 Helferzellen pro Mikroliter Blut führen zur Diagnose „AIDS“, wie von der Deutschen Aidshilfe mitgeteilt.

Frühzeitig erkannt und mit Medikamenten kann eine HIV-Infektion kontrolliert werden, sodass Patienten ein weitgehend normales Leben mit normaler Lebenserwartung führen können, so die Apotheken Umschau. Allerdings gilt eine Infektion mit HI-Viren bisher nicht als heilbar. Allerdings haben neuartige Behandlungsmethoden nun zu einem neuen Erfolg in der HIV-Therapie geführt.

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Stammzelltherapie gegen HIV-Infektion

Kalifornische Forscher behandelten eine 60-jährige Frau mit HIV mit einer neuartigen Form der Stammzelltherapie. Der Patient ist nun seit 14 Monaten virusfrei. Damit ist es Forschern bereits zum dritten Mal gelungen, einen HIV-Infizierten für geheilt zu erklären. Die beiden zuvor veröffentlichten Fälle betrafen Männer. In dem neuen Fall wurde bei dem Patienten im Juni 2013 eine HIV-Infektion diagnostiziert, wie Forscher um Yvonne Bryson von der David Geffen School of Medicine an der Universität von Los Angeles berichteten. Sie bekam dann Medikamente, um das Virus unter Kontrolle zu halten. 2017 erkrankte sie an Leukämie, woraufhin sie mit Stammzellen aus Nabelschnurblut behandelt wurde.

Der Fokus lag auf der Behandlung von Blutkrebs, aber es gab einen positiven Nebeneffekt: Die Frau gilt seit der Behandlung als HIV-negativ. Die Frau ist den Forschern zufolge die erste HIV-Patientin, die mit Stammzellen aus Nabelschnurblut behandelt wird. Diese stammen von einem Spender, der dank einer seltenen Mutation im CCR5-Gen (CCR5-Delta 32) gegen HIV immun ist, teilte die Frankfurter Allgemeine mit. Zudem soll die Frau dank der Stammzelltherapie von ihrem Blutkrebs geheilt worden sein. (jg) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIEN.