In den Pforzheimer Schulklassen wurde diese Woche täglich getestet

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In den Pforzheimer Schulklassen wurde diese Woche täglich getestet

Schnelltests werden ausgebaut

Nach den Weihnachtsferien mussten die Schüler in Pforzheim und Umgebung jeden Tag den Corona-Test machen. In den Pforzheimer Schulen verlief der Start nach dem turbulenten Jahresende diesmal ruhig. Eltern sehen das neue Verfahren kritisch.

Schnelltests nach den Ferien: Schulen haben diese Woche jeden Tag getestet.

Foto: Zacharie Scheurer/dpa

Anfang dieser Woche hat die Schule wieder begonnen. Doch wegen der hohen Corona-Fallzahlen vor den Ferien und der bevorstehenden neuen Welle mit der omicron-Variante des Coronavirus hatte die Landesregierung entschieden, dass alle nicht geboosterten Schülerinnen und Schüler in der ersten Woche täglich getestet werden müssen.

Dies gilt jedoch nur, wenn Antigen-Schnelltests verwendet werden. Aber nicht nur die Kinder müssen sich testen: Auch alle nicht geförderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Schulen, Kitas und Kindertagesstätten müssen sich an jedem Besuchstag einem Test unterziehen.

An den Pforzheimer Schulen sei das neue Jahr trotz täglicher Prüfungspflicht ruhig angelaufen, sagt Edith Drescher. Die Schulleiterin des Hilda-Gymnasiums und geschäftsführende Schulleiterin der Pforzheimer Gymnasien sagt, dass die Tests inzwischen zum Alltag gehören: „Sie sind in den Schulalltag integriert.“

Der Aufwand ist durch die täglichen Tests nicht größer als im letzten Jahr. Schon vor den Ferien war es üblich, jeden Tag Unterricht zu testen. Und immer dann, wenn ein Kind aus der Klasse einen positiven Schnelltest hatte. „Ob sich das Ergebnis in einem späteren PCR-Test bestätigte oder nicht, spielte keine Rolle.“

Deshalb sind die Schulen es gewohnt, bei Bedarf täglich zu testen. Schulen sieht Drescher nicht als Treiber der Pandemie: Durch regelmäßige Tests und Hygienekonzepte sei die Lage unter Kontrolle.

Die Schulen haben die Kontrolle

„Wir brauchen für die Tests etwa 15 Minuten am Tag“, sagt Joachim Eichhorn, Schulleiter der Kirnbachschule in Niefern-Öschelbronn. Am ersten Schultag gab es zwei positive Schnelltests – einer entpuppte sich nach einem PCR-Test als Fehlalarm. In diesen Fällen würden die betroffenen Klassen bis zum Vorliegen des Testergebnisses isoliert. Eichhorn begrüßt die täglichen Tests nach den Ferien. „So können wir schnell reagieren“, sagt er.

Befürworter der Testpflicht gibt es aber nicht nur unter den Eltern von Grund- und Mittelschülern. Manche Eltern befürchteten zum Beispiel, dass die Wattestäbchen krebserregende Stoffe enthalten könnten. Eichhorn hat dafür eine Lösung gefunden: „Wer nicht an den Tests in der Schule teilnehmen will, muss einen zertifizierten Corona-Schnelltest vorlegen.“

Auch Speicheltests sind möglich. Es sei gut, dass in den Schulen jetzt flächendeckend getestet werde, sagt Eichhorn, der auch im Vorstand des Kreisverbandes der Lehrergewerkschaft GEW ist. Bis vor wenigen Monaten war dies in vielen Schulen den Eltern überlassen. Vielerorts könnten sie sich dann das Testergebnis ihres Kindes bescheinigen lassen.

Umstrittener sieht die Elternseite die tägliche Testpflicht: Daniel Stenta, seit November Vorsitzender des Gesamtelternbeirats der Pforzheimer Schulen, berichtet von unterschiedlichen Perspektiven. Während die Tests in den weiterführenden Schulen gut ankamen, gab es in der Grundschule mehr Diskussionsbedarf: Einige Grundschuleltern fühlten sich übergangen. Sie forderten, Lutscher- oder Spucktests anzubieten.

Bisher ohne Erfolg. Auch diese Tests seien zertifiziert, würden aber nicht genutzt, sagt Stenta. Auch die Corona-Verordnung sorgt für Verunsicherung: Sie befreit geboostete Studierende von der Testpflicht. Bis vor kurzem gab es noch nicht einmal eine Impfempfehlung für Kinder unter zwölf Jahren. Ganz zu schweigen von den Kindergartenkindern.

In der kommenden Woche bis zu den Faschingsferien wird die Zahl der regelmäßigen Tests wieder reduziert: Dann stehen drei Antigen-Schnelltests auf dem Pflichtprogramm.