In England geht das Hamstern wieder los

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In England geht das Hamstern wieder los

Der ein oder andere wird fast nostalgisch, wenn er das Wort „Hamsterkauf“ hört. Erinnerungen an die absurden Situationen rund um den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 kommen hoch. Das Paradoxe: In England wird jetzt wieder gehortet und das ausgerechnet weil Corona von Premierminister Boris Johnson für beendet erklärt wurde.

In den kommenden Tagen sollen in England fast alle Corona-Schutzmaßnahmen fallen. Dann bereitet sich das Land auf ein Leben vor wie vor der Pandemie. Eine weitere Schutzmaßnahme wird dann zum 1. April aufgehoben. Das sind die frei zugänglichen Corona-Schnelltests, um mögliche Infektionen frühzeitig zu erkennen.

Hamster-Schnelltests auf Corona – manche Engländer verlieren die Nerven

Diese sind also noch etwa einen Monat lang kostenlos erhältlich. In England können Sie diese entweder in Apotheken abholen oder sich per Post zusenden lassen. Natürlich werden die Schnelltests auch in Zukunft nicht vom Markt verschwinden. Aber sie sind nicht mehr frei. Umgerechnet 3,50 Euro müssen Bürger künftig offenbar einplanen, wenn sie ab April ein Testkit kaufen wollen.

Manchen ist das offensichtlich zu viel – das zeigen einige Beispiele auf Twitter und auch die Kapazitäten beim Versuch, Tests online zu bestellen. Denn viele mussten in den vergangenen Tagen feststellen, dass sie nicht mehr vorrätig waren. Das liegt wahrscheinlich an den Bemühungen von Dramatikern wie Dan Rebellato. In den vergangenen Tagen präsentierten er und andere Twitter-Nutzer, wie sie vorrätig wurden.

Hamsterkäufe im eigentlichen Sinne sind es nicht, denn die Testkits sind kostenlos – paradoxerweise geht das große Horten auch mit dem Ende der Corona-Maßnahmen weiter. Rebellato wurde nach einiger Kritik in den Kommentaren offenbar unwohl mit seiner Aktion, seinen Tweet hat er inzwischen gelöscht. Andere zeigen weiterhin stolz ihre Schnelltestberge, mit denen sie sich eingedeckt haben.

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Lieferketten gefährdet – Ministerium reagiert

Dass sie Gefahr laufen, die normale Lieferkette zu gefährden und dass Menschen, die mit Symptomen zu kämpfen haben und die Tests derzeit häufiger benötigen, keinen Zugang zu Testkapazitäten haben, scheint ihnen egal zu sein. Das Gesundheitsministerium musste bereits reagieren.

Bisher war es noch möglich, alle 24 Stunden ein Testkit zu bestellen. Der Zeitraum wurde nun auf 72 Stunden erhöht – die bereits erwähnten Engpässe sind nicht eingerechnet. Egal ob die Pandemie beginnt oder endet, Hamster scheinen immer eine Rolle zu spielen.

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