Das Manöver sei eine „ernsthafte Warnung an die Vertreter des zionistischen Regimes“, sagte der Chef der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami. Er drohte Israel direkt: „Wenn sie den kleinsten Fehler machen, werden wir ihnen die Hand abschneiden.“ Der einzige Unterschied zwischen einer tatsächlichen Operation und einer militärischen Übung ist der Winkel, in dem die Raketen abgefeuert werden.
Am Freitag feuerte die iranische Armee am Ende einer fünftägigen Militärübung mehrere ballistische Raketen ab. Auch der iranische Armeechef Mohammed Bagheri betonte im Staatsfernsehen, die Übung sei als Warnung an Israel gedacht: Teheran habe „Hunderte von Raketen, die ein Land zerstören können, das es wagen würde, den Iran anzugreifen“, sagte Bagheri.
In den am Persischen Golf gelegenen Provinzen Buschehr, Hormosgan und Khusestan hat am Montag die Militärübung „Großer Prophet“ begonnen.
„Gefahr für die Sicherheit“
Das britische Außenministerium reagierte prompt auf den Raketenstart. Ballistische Raketen seien eine „Bedrohung für die regionale und internationale Sicherheit“, hieß es in London, Iran solle diese Aktivitäten sofort einstellen. Der Raketenstart sei ein „eklatanter Verstoß gegen die UN-Resolution 2231, die den Iran verpflichtet, keine Aktivitäten im Zusammenhang mit ballistischen Raketen durchzuführen, mit denen Atomwaffen transportiert werden könnten“. Dazu gehört auch der Abschuss ballistischer Raketen.
Deutsche, britische und französische Regierungsvertreter bemühen sich derzeit in Wien um einen Kompromiss mit dem Iran im Streit um das iranische Atomprogramm. Die Gespräche wurden Ende November nach einer fünfmonatigen Pause wieder aufgenommen. Laut Diplomaten waren die Verhandlungen äußerst schwierig, und die US-Regierung bereitet sich bereits auf ein Scheitern der Verhandlungen vor.
Die USA sind 2018 aus dem Abkommen ausgestiegen und haben massive Sanktionen gegen das Land verhängt. Danach stieg auch Teheran schrittweise aus dem Abkommen aus. Israel lehnt das internationale Atomabkommen mit dem Iran ab.
csb/wa (afp, rtr)