Justiz: Nach dem Pharmaskandal: Der Prozess um das Blutdrucksenker Valsartan – Unterhaltung

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Bei der spezifischen Analyse von Leberkrebs nach Verschreibung des unreinen Valsartan fand die Studie jedoch ein statistisch signifikantes, wenn auch geringes, erhöhtes Risiko. Eine direkte Kausalität lasse sich daraus aber nicht ableiten und solle weiter erforscht werden, schrieb das BfArM.

Leberkrebs ist die wahrscheinlichste Krebsart nach Einnahme von NDMA. Besondere Faktoren wie Rauchen, Ernährungsgewohnheiten oder genetische Veranlagung wurden jedoch nicht in die Studie einbezogen.

Für die Studie werteten die Wissenschaftler Daten von 780.871 AOK-Versicherten aus, die Anfang 2012 mindestens 40 Jahre alt waren und zwischen 2012 und 2017 mindestens ein Rezept für ein Valsartan-haltiges Medikament eingelöst hatten. Einige der Mittel waren damit verunreinigt NDMA, andere nicht. Mittel- und langfristige Krebsrisiken wurden laut BfArM aufgrund des begrenzten Beobachtungszeitraums noch nicht untersucht.

Der Valsartan-Skandal verschärfte die Kontrollmechanismen für Arzneimittel, wie das BfArM mitteilte: „Die Herstellungsprozesse wurden umfassend untersucht“, betonte das Institut. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat in Folge des Skandals neue Grenzwerte festgelegt. Laut BfArM müssen pharmazeutische Unternehmen in ihren Herstellungsprozessen alle möglichen Maßnahmen ergreifen, um Kontaminationen zu vermeiden.

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