Karneval: Angriff auf die Ukraine überschattet rheinischen Karneval – Unterhaltung

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Karneval: Angriff auf die Ukraine überschattet rheinischen Karneval – Unterhaltung

Bahnhöfe stoppen Karnevalsprogramm

Der Lokalsender Radio Köln hat sein Programm umgestellt und sendet seit 8 Uhr keine Karnevalsmusik mehr. „Wir können nicht über den Krieg berichten und drum herum Karnevalsmusik senden“, sagte Chefredakteurin Claudia Schall der Deutschen Presse-Agentur. Auch WDR4 änderte sein Programm, im WDR-Fernsehen schwankte es zunächst weiter.

Radio Köln hatte nach eigenen Angaben geplant, von 6 bis 24 Uhr Karnevalsmusik zu spielen. Der Lokalsender in Köln ist Teil des Radio NRW-Verbundes. Auch die Sender haben ihr Nachrichtenprogramm geändert. Am Morgen soll es laut einer Sprecherin eine Einthemensendung zum Angriff auf die Ukraine geben, gefolgt von stündlichen Updates. Auch die Comedy-Blöcke wurden zunächst bis 16 Uhr abgesagt

Auch der öffentlich-rechtliche Sender WDR4 änderte am Vormittag sein Musikprogramm, das unter dem Motto „Karneval hoch 4“ angekündigt wurde. Stattdessen wurden unter anderem Oldies gespielt. Ein Moderator begründete den Wechsel mit dem Angriff auf die Ukraine.

Das angekündigte Karnevalsprogramm wurde zunächst im WDR-Fernsehen fortgesetzt. Seit dem Vormittag „Kölsche Tön vom Heumarkt – Das Beste der Sitzungseröffnung 2021“. In einer Banderole am unteren Bildschirmrand verwies der WDR auf seine Radio- und Onlineberichterstattung aus der Ukraine. Auf dpa-Anfrage kündigte der WDR an, sich später zu äußern.

Straßenkarneval mit 2G-plus

Der Rheinische Straßenkarneval beginnt wegen der Pandemie anders als sonst. Das Land Nordrhein-Westfalen hat den Städten erlaubt, sogenannte Zollzonen auszuweisen – dort kann dann jecken unter 2G-plus-Bedingungen feiern.

Zehntausende Nachtschwärmer werden zur Weiberfastnacht in Köln erwartet: Die Verwaltung hat das gesamte Stadtgebiet zur „Zollzone“ erklärt. Damit gilt 2G-plus überall im öffentlichen Raum für Faschingsteilnehmer in der Domstadt. Das bedeutet, dass Genesene oder Zweifachgeimpfte einen aktuellen negativen Test oder eine dritte Impfung (Auffrischimpfung) benötigen.

In Kneipen müssen die Geboosterten auch einen aktuellen Schnelltest haben. Verstöße können mit saftigen Bußgeldern geahndet werden. Das Ordnungsamt soll die Einhaltung der Regeln stichprobenartig kontrollieren. Köln hat die Maskenpflicht im Außenbereich aufgehoben, auch an den Karnevalstagen muss in Kneipen kein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Warnung von der Polizei

Dennoch sollten die Feiernden nicht zu weit gehen, hatte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) im Vorfeld gewarnt. „Ich hoffe sehr, dass allen bewusst ist, dass das Feiern bestimmten Regeln unterliegt“, sagte sie dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Dass ganz Köln zur „Zollzone“ erklärt worden sei, dürfe nicht dazu animieren, „jetzt völlig außer Kontrolle zu feiern“.

In Düsseldorf betonte die Polizei, die „Zollzone“ in der Altstadt sei keine Partyzone. „Es gibt offensichtlich irreführende Interpretationen. Die Zollzone ist keine Einladung zum Feiern“, sagte Polizeidirektor Dietmar Henning. Die Stadt teilte mit, es gebe keinen organisierten Straßenkarneval. Die Altstadtgastronomen dürfen ihre Außenterrassen nicht betreiben. „Traditionszonen“ in NRW gibt es unter anderem auch in Bonn und Leverkusen.

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