Hamburg (dpa/lno) – Die Umweltverbände Nabu und Bund wollen die bis 2031 geplante Hafenautobahn A26 Ost im Süden Hamburgs stoppen. Fehler in der Autobahnplanung wurden auch durch die jüngsten Planänderungen nicht beseitigt. Als Hauptargument sehen die Verbände die baubedingten CO2-Emissionen. „Besonders verheerend ist aus Sicht des Nabu, dass gerade diese baubedingten CO2-Emissionen nicht berücksichtigt wurden, obwohl der Projektentwickler dies fälschlicherweise behauptet hat“, sagte ein Nabu-Sprecher. Eine entsprechende Stellungnahme der beiden Verbände im laufenden Planungsverfahren soll laut Nabu am Montag vorgelegt werden.
Die 9,7 Kilometer lange Autobahn, auch Hafenpassage genannt, wird seit Jahren von der Hamburger Hafenwirtschaft gefordert. Als Verlängerung der A26 West soll sie die Lücke zwischen der A1 und der A7 schließen. Die Kosten des Projekts werden derzeit auf 1,85 Milliarden Euro geschätzt.
Der Hamburger Nabu-Vorsitzende Malte Siegert forderte den rot-grünen Senat der Hansestadt auf, sich dafür einzusetzen, dass die Bundesregierung „endlich Schluss mit diesem klimaschädlichen Projekt“ macht. Auch die A26 Ost ist aus Sicht Siegerts überflüssig. „Mit dem machbaren und kostengünstigeren Ausbau der Veddeler Talsperre einschließlich des ohnehin geplanten Neubaus der Köhlbrandquerung gibt es eine sinnvolle Alternative in unmittelbarer Nähe.“
Eine neue Köhlbrandquerung ist notwendig, da die in die Jahre gekommene Köhlbrandbrücke aus statischen und kapazitätstechnischen Gründen die Anforderungen ab 2030 nicht mehr erfüllen kann. Vor rund zwei Jahren hatte sich die Stadt mit dem Bund darauf geeinigt, eine neue Querung des Elbseitenarms als Bundesstraße zu bauen, die der Bund mitfinanzieren wird. Eine Tunnellösung wird derzeit getestet.
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