Berlin (dpa) – Die Ausbreitung des noch leichter übertragbaren omicron-Subtyps BA.2 in Deutschland hat sich fortgesetzt.
Ihr Anteil an einer Stichprobe lag nach den aktuellsten verfügbaren Daten der vorletzten Woche bei rund 72 Prozent, zuvor waren es rund 64 Prozent, wie aus dem Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagabend hervorgeht. Aktuell dürfte die Variante daher einen noch größeren Anteil am Infektionsgeschehen haben. Unterdessen nimmt die Rolle der zuvor dominanten Omicron-Unterlinie BA.1 ab.
Für die vergangene Kalenderwoche gab das RKI an, dass erstmals mehr als 1,5 Millionen Corona-Fälle gemeldet worden seien. BA.2 gilt als Treiber des aktuellen Infektionsgeschehens – neben Lockerungen und Verhaltensänderungen in der Bevölkerung, wie die Autoren des Berichts vermuten. Sie betonten, wie wichtig es sei, dass sich größere Teile der Bevölkerung weiterhin umsichtig verhalten – und unterstrichen den Nutzen der Impfung trotz Omikron. „Aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit gegen einen schweren Verlauf hat die Impfung auch bei Erkrankungen, die durch die omicron-Variante verursacht werden, nicht an Bedeutung verloren“, hieß es.
Wirksamkeit der Auffrischimpfung
Das RKI beziffert die geschätzte Wirksamkeit der Auffrischungsimpfung im Hinblick auf die Krankenhauseinweisungen für Personen ab 60 Jahren, die als besonders gefährdet gelten, auf 87 Prozent. Bei nur einer Grundimmunisierung sind es in dieser Altersgruppe 75 Prozent. Auf Twitter fügte das Institut hinzu, dass eine Vollimpfung und vor allem Auffrischungsimpfungen sehr gut vor schweren Erkrankungen und Tod schützten. Zudem ist die Schwere der Erkrankung bei einer Infektion nach der Impfung in der Regel geringer.
Insbesondere Risikogruppen und Personen über 70 Jahre forderten das RKI auf, sich gemäß der bereits Anfang Februar ausgesprochenen Empfehlung der Ständigen Impfkommission mit einer zweiten Auffrischimpfung vor einer schweren Erkrankung zu schützen . Dem Bericht zufolge haben es bisher rund 1,67 Millionen Menschen genutzt.
Obwohl die Inzidenzen in der vergangenen Woche bei Personen im Alter von 5 bis 44 Jahren besonders hoch waren, wurde der stärkste Anstieg bei Senioren im Alter von 75 bis 79 Jahren beobachtet, hieß es. Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen haben in den vergangenen Wochen zugenommen. „Die Zunahme schwerer Krankheitsverläufe betrifft vor allem die Altersgruppe der über 80-Jährigen.“
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