Kriminalität: Drach nennt Prozessvorkehrungen in Köln lächerlich – Unterhaltung

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Kriminalität: Drach nennt Prozessvorkehrungen in Köln lächerlich – Unterhaltung

Drach will sich zu den Vorwürfen selbst nicht äußern. Das sagen seine Anwälte. Er wird von seinem Schweigerecht Gebrauch machen und keine Angaben zu seiner Person oder der Angelegenheit machen. Auch die Anwälte hatten vor dem Prozess erklärt, dass sie mit einem Freispruch rechnen. Es gibt keine handfesten Beweise gegen ihren Klienten. Auch der niederländische Mitangeklagte wollte sich nicht äußern. Sein Anwalt bezeichnete die Anklageschrift als dürftig und enthalte keine verlässlichen Beweise.

Nach mehreren Unterbrechungen und Verzögerungen im Verfahren konnte das Gericht am Mittwoch erstmals einen Zeugen befragen. Es war ein Polizist, der als einer der Ersten an einem der Tatorte eintraf – einer Kölner Ikea-Filiale, in der Ende März 2018 ein Geldtransporter angegriffen wurde.

Der Beamte schilderte, was damals geschah. Von Mitarbeitern der Sicherheitsfirma wurde berichtet, dass ein Täter sie mit einer Maschinenpistole in der Hand angegriffen habe. Er bat sie, einen Geldkoffer abzustellen. Auch den Revolver eines Wachmanns nahm er selbst mit. Anschließend flüchtete er in einem schwarzen Auto. Eine erste Beschreibung des Täters enthielt die Eckdaten: etwa 1,70 Meter groß, „leicht untersetzt“, graue Mütze und Schal vor dem Gesicht.

Ein Mitarbeiter der Sicherheitsfirma habe einen geschockten Eindruck auf ihn gemacht, sagte der Polizist als Zeuge. „Er war beeindruckt von der Situation.“

Die Staatsanwaltschaft behauptet, Drach habe den Raubüberfall mit einem AK-47-Sturmgewehr bewaffnet ausgeführt. Sein Ziel war das tägliche Einkommen aus dem Möbelhaus. Das Bargeld nahm er selbst mit. Im Falle einer Verurteilung in dem Prozess droht Drach eine langjährige Haftstrafe sowie Sicherungsverwahrung.

1996 entführte der 61-Jährige den Erben der Hamburger Reemtsma-Tabakdynastie, Jan Philipp Reemtsma, und ließ ihn später gegen Lösegeld frei. Einmal wurde er wegen des Verbrechens zu vierzehneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Anfang 2021 wurde er wegen des Verdachts der Razzien in den Niederlanden festgenommen.

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