Nach dpa-Informationen fand die Polizei am Tatort die Papiere des Verdächtigen. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen war der Mann in der Vergangenheit polizeilich aufgefallen, weil er auf der Straße unterwegs war und soll einen Waffenschein besitzen. Der Mann soll am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt werden, machte laut Polizei aber zunächst keine Angaben. Kurze Zeit später wurde auch ein 32-jähriger Tatverdächtiger in dem Haus in Sulzbach festgenommen. Die Ermittlungen sollen den Zusammenhang zwischen ihm und den Schüssen aufdecken. Auch er äußerte sich zunächst nicht zu der Angelegenheit. Bei einer Durchsuchung wurden unter anderem Waffen sichergestellt.
Münch: „Es ist unverständlich“
Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, seine Behörde werde bei der Aufklärung des Verbrechens „seine volle Unterstützung leisten“. „Es ist unverständlich, wenn Polizisten Ziel von Angriffen werden und ihr Leben verlieren, während sie ihrer Aufgabe nachkommen, die Bevölkerung vor Gefahren zu schützen.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach den Angehörigen der erschossenen Polizisten sein Beileid aus. Was in Kusel passiert sei, bedrücke ihn sehr, schrieb Scholz auf Twitter. Der Bundeskanzler betonte, er denke an die vielen Polizisten, die jeden Tag ihr Leben riskieren, um die Bürger zu schützen.
Auch Innenpolitiker mehrerer Parteien auf Bundesebene thematisierten die Risiken des Polizeiberufs. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sebastian Hartmann, sagte der „Bild“-Zeitung: „Die Gefährlichkeit des Polizeiberufs ist brutal.
Ein Polizeisprecher aus Trier berichtete am Montagabend, einige Teilnehmer von Protestveranstaltungen gegen die Corona-Maßnahmen hätten den Polizisten ihr Beileid ausgesprochen. Zum Gedenken an die beiden toten Offiziere wurden Kerzen angezündet. Auch ein Sprecher des Polizeipräsidiums Kaiserslautern sagte, bei einigen Veranstaltungen habe es Solidaritätsbekundungen mit der Polizei gegeben.
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