Kriminalstatistik: Callcenter-Betrüger erbeuteten in der Region Nürnberg 2,7 Millionen Euro

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Kriminalstatistik: Callcenter-Betrüger erbeuteten in der Region Nürnberg 2,7 Millionen Euro

– Auch in Mittelfranken sind die Straftaten rückläufig. Seit zehn Jahren sinkt die Kriminalitätshäufigkeit in der Region kontinuierlich. Dennoch: Laut aktueller Polizeistatistik für 2021 nimmt der sogenannte Call-Center-Betrug stark zu. Im vergangenen Jahr wurden durch Beutetiere insgesamt 2,7 Millionen Euro Schaden verursacht.


Seit 2016 verzeichnet das Polizeipräsidium Mittelfranken einen rückläufigen Trend bei den Gesamtdelikten. Damit spiegelt der Landkreis die Situation in ganz Bayern wider. Mit insgesamt 72.845 habe die Kriminalstatistik für Mittelfranken im vergangenen Jahr 5.900 Delikte weniger ausgewiesen als 2020, berichtete Mittelfrankens Polizeipräsident Roman Fertinger bei einer Pressekonferenz in Nürnberg. Dies entspricht einem prozentualen Rückgang von 7,5 Prozent.

Fürth wieder auf dem Podium

Fürth stand und steht auf dem Treppchen der sichersten bayerischen Städte. Auf Platz 2 liegt Erlangen, gefolgt von Nürnberg auf Platz 7. Ein Indikator für die Sicherheit in einer Region ist die Häufigkeitszahl, die das Verhältnis von Straftaten zur Einwohnerzahl darstellt (Fürth: 3899; Erlangen: 4539). „Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden, in Mittelfranken in einem Zeitraum von zehn Jahren um mehr als ein Viertel gesunken“, sagt Fertinger.

Trotz aller positiven Meldungen sind die Kriminalisten besorgt über die zunehmende Zahl sogenannter Call-Center-Betrügereien und entsprechender Betrugsmaschen, bei denen sich die Täter als Polizisten ausgeben und damit das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Sicherheitsbehörden missbrauchen. Indem sich die Anrufer als Polizisten ausgeben, gelingt es den Tätern immer wieder, wertvollen Schmuck oder zum Teil sehr hohe Geldsummen zu erschleichen. 80 Mal waren Betrüger mit dieser Masche im Jahr 2021 in Mittelfranken erfolgreich – eine deutliche Steigerung gegenüber den Vorjahren, ein neuer trauriger Höhepunkt. Gesamter Beuteschaden der Opfer: 2,7 Millionen Euro.

„Die Opfer haben den Braten gerochen“

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, arbeitet die Kripo Nürnberg sowohl mit repressiven als auch präventiven Mitteln dagegen. „Zu diesem Zweck wurde bei der Kriminalabteilung 2 in Nürnberg eine eigene Ermittlungsgruppe zum Phänomen Call-Center-Betrug eingerichtet“, berichtet Kriminalhauptdirektor Holger Plank.

Auch die Zusammenarbeit mit Banken wurde intensiviert, um die Mitarbeiter an den Schaltern für dieses Phänomen zu sensibilisieren. Erfreulicherweise sind auch in diesem Kriminalitätsbereich Erfolge zu verzeichnen, zumal die Polizei hingegen eine sehr hohe Versuchsquote registriert. „Die Opfer witterten die Ratte, wurden die Täter los und riefen die Polizei“, berichtet Plank.



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