Am Montagabend demonstrierten erneut mehrere tausend Corona-kritische Menschen auf den Straßen der Pforzheimer Innenstadt. Gleichzeitig wurde eine Menschenkette des „Keep Together“-Bündnisses gebildet.
An der Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in der Pforzheimer Innenstadt beteiligten sich laut Polizei erneut rund 5.000 Menschen. Zu lesen waren Plakate mit Aufschriften wie „Freiheit ist nicht impfbar“, „Denke selbst und mach mit“ oder „Lasst uns gemeinsam den Wahnsinn beenden“. Viele Teilnehmer der Demonstration waren nach eigenen Angaben „für die Freiheit“ und gegen eine „Corona-Diktatur“ auf der Straße.
„Alle Maßnahmen sind irrational, überall in Europa fallen die Maßnahmen, in Deutschland werden sie verschärft.“
Menschenkette als friedliches Zeichen
An der mehrere hundert Meter langen Menschenkette des „Keep Together“-Bündnisses beteiligten sich laut Polizei rund 500 Teilnehmer. Sie wollen nach eigenen Angaben ein friedliches und klares Zeichen für Demokratie und Zusammenhalt setzen.
Teilnehmer des Menschenkettenbündnisses „Keep Together“ am Montagabend in Pforzheim
SWR
Foto: Peter Lauber
Bündnis „zusammenhalten“ als Kontrapunkt
Demokratische Werte, respektvoller Umgang miteinander und Solidarität mit allen Corona-Betroffenen – dafür steht das im September gegründete Bündnis „Keep Together“, das auch von zahlreichen Politikern, Kirchen, Unternehmern und Künstlern unterstützt wird. Sie wollen einen Kontrapunkt zur regulären Corona-Demo setzen.
„Ich stehe hier, weil ich zeigen will, dass wir die schweigende Mehrheit sind.“
Verständnis für das Leiden an Corona
Bei allem Verständnis für das Leid vieler Teilnehmer unter den Corona-Maßnahmen soll es keine Solidarität mit Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretikern geben, so ein Vertreter des Bündnisses. Vor dem Stadttheater Pforzheim betonte der Beauftragte der Landesregierung für Antisemitismus, Michael Blume, in seiner Rede, dass Pforzheim eine sehr vielfältige Stadt sei und daher oft von Rechten ausgebeutet oder angegriffen werde.
„Sorgen und Kritik sind durchaus berechtigt, dürfen aber nie in pauschalen Vorwürfen enden.“