Dem normalen Zeitgenossen begegnet Raps in zwei klassischen Formen: als leuchtend gelbes Feld während der Blüte und als Zutat im Salatdressing. Letzteres ist jedoch eine vergleichsweise junge Entwicklung in der Verwendung von Raps, der seit Jahrtausenden verwendet wird. Die Samen des Kreuzblütlers, die bis zu 50 Prozent Öl enthalten, sind seit jeher beliebt. Anfangs wurden daraus vor allem Lampen- und Schmieröl hergestellt. Seit den 1970er Jahren machen Neuzüchtungen das eigentlich wegen der enthaltenen Erucasäure und Senfölglykoside kaum genießbare Öl bekömmlicher. Mittlerweile wird Raps auch als Tierfutter und als nachwachsender Rohstoff verwendet. Rapsöl hat ein optimales Verhältnis zwischen Fettsäuren vom Typ Omega 3 und Omega 6 und übertrifft sogar Olivenöl. Daher soll das goldgelbe Öl den Cholesterinspiegel senken und Entzündungen hemmen können. Außerdem liefert es viele Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe wie die Vitamine A, K und E. Letztere können zusammen mit den ebenfalls enthaltenen Carotinoiden unsere Zellen vor Schäden schützen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Am gesündesten ist kaltgepresstes Rapsöl, es schmeckt leicht nussig. Zum Braten und Backen greift man jedoch besser zur raffinierten Variante, die hitzestabiler ist und beim Erhitzen weniger schädliche Transfettsäuren produziert.