Neues Corona-Medikament – ​​was ändert Paxlovid? – Gesundheit

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Neues Corona-Medikament – ​​was ändert Paxlovid?  – Gesundheit

Drei Tabletten am Tag, keine Infusion nötig, und doch senkt das Medikament das Risiko eines schweren Corona-Verlaufs bei Risikopatienten um fast 90 Prozent!

Paxlovid vom US-Pharmakonzern Pfizer ist der Medikamenten-Hoffnungsträger im Kampf gegen Corona. Am Donnerstag gab die EU-Arzneimittelagentur (EMA) grünes Licht für den Einsatz bei erwachsenen Risikopatienten.

Was ändert sich mit Paxlovid?

Paxlovid ist das erste in der EU zugelassene Corona-Medikament, das sich Patienten selbst verabreichen können: Laut Hersteller nehmen Patienten fünf Tage lang zweimal täglich drei Tabletten ein. Alle Tabletten sind in einer Packung enthalten, die einem Behandlungszyklus entspricht.

Bisher werden viele Covid-Medikamente als Infusion verabreicht, dürfen also nur unter ärztlicher Aufsicht und im Krankenhaus eingenommen werden. In Deutschland wird beispielsweise bereits die Ronapreve-Antikörpertherapie eingesetzt.

Mit einem Medikament, das selbstständig und zu Hause eingenommen werden kann, können Patienten künftig einfacher behandelt werden und müssen nicht zwingend ins Krankenhaus.

Deutschland hat eine Million Packungen des Corona-Medikaments Paxlovid bestelltFoto: /AP

Paxlovid besteht unter anderem aus dem Wirkstoff Nirmatrelvir, der ein Sars-CoV-2-Protein hemmt. Damit soll verhindert werden, dass sich das Virus vermehrt. Der Nachteil: Das Medikament muss innerhalb weniger Tage nach einer Infektion eingenommen werden. Voraussetzung ist also, dass die Infektion schnell erkannt wird.

Die EMA schätzt, dass Paxlovid auch gegen Omicron wirksam sein wird. „Das Sicherheitsprofil von Paxlovid war günstig und die Nebenwirkungen im Allgemeinen gering“, bewerten die EMA-Experten das Medikament. „Basierend auf Laborstudien wird erwartet, dass es auch gegen Omicron und andere Varianten aktiv ist.“

Wann kommt Paxlovid nach Deutschland?

Die Bundesregierung hat eine Million Packungen Paxlovid bestellt, mit einer Option auf eine weitere Million. Die erste Lieferung sollte ursprünglich im Januar eintreffen. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums hat jedoch bereits angekündigt, dass sich die Lieferung verzögert und die ersten Packungen des Medikaments erst im Februar erwartet werden.

Wie das Medikament dann in Deutschland vertrieben wird, ist noch unklar: In den USA, die sich insgesamt 20 Millionen Packungen Paxlovid gesichert haben, ist das Medikament rezeptpflichtig. Dort sollen positiv getestete Corona-Patienten ab zwölf Jahren mit leichten bis mittelschweren Symptomen und einem hohen Risiko für eine Verschlechterung der Erkrankung behandelt werden.


Ein Mitarbeiter von Pfizer prüft Paletten mit Paxlovid in einem Logistikzentrum in Memphis, Tennessee, USA

Ein Mitarbeiter von Pfizer prüft Paletten mit Paxlovid in einem Logistikzentrum in Memphis, Tennessee, USA Foto: PFIZER/via REUTERS

Ähnliches ist auch in Deutschland zu erwarten, denn aufgrund der geringen Zustellkapazitäten soll es zunächst vor allem an über 60-Jährige verabreicht werden. „Das Medikament ist äußerst vielversprechend, weil es bei frühzeitiger Gabe den schweren Verlauf von Covid deutlich lindern kann. Ich gehe davon aus, dass wir zahlreiche schwere Verläufe auf den Intensivstationen verhindern können“, sagte Lauterbach der dpa.